Ablass |
- |
Nachlass einer von der katholischen Kirche auferlegten Bußeleistung gegen Geld. |
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Abt, Äbtissin |
- |
Vorsteher/in eines Kloster |
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Acht |
- |
Acht und Bann: weltliche und geistliche Ausschließung aus dem Recht |
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Ackermann |
- |
Besitzer eines größeren Bauernhofes |
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Adjunkt |
- |
Amtsgehilfe |
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Absolutismus |
- |
Alleinherrschaft, in der der Landesherr als einziger verantwortlicher Repräsentant der Staatsgewalt die unumschränkte Macht besaß. |
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Allegorie |
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Bildhafter Ausdruck, Sinnbild |
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Alumnat |
- |
Erziehungsanstalt |
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Alumnus |
- |
Zögling eines Alumnat |
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Akzise |
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Verbrauchs -und Verkehrssteuer, Zoll |
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Administrator |
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Verwalter, Bevollmächtigter, Stellvertreter eines kirchlichen Amtes. |
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Adel |
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Hervorgehobene gesellschaftliche Gruppe, die sich bewusst z.B. von den Bürgern der Stadt und Bauern abhob. Im Mittelalter zeichnete man sich vor allem durch Grundbesitz, aber auch durch Geburt und erbliche Vorrechte als Adliger aus. |
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Antiklerikal |
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Kirchenfeindlich |
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Agende |
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Kirchenordnung |
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Aderlaß |
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Meist gegen alle Krankheiten angewendete Standardheilmethode, bei der dem Patienten eine Vene geöffnet wird, um die Krankheit mit dem Blut herausfließen zu lassen. Welche Vene (und an welcher Stelle) geöffnet wurde hing von der Stellung der Gestirne, des Mondes und der Jahreszeit ab. |
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Arkebuse |
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Eine schwere Handfeuerwaffe des 15/16. Jh., auch Hakenbüchse genannt. Sie wurde mit einem am Lauf angebrachten Haken auf einem Prellholz fixiert, um den starken Rückstoß aufzufangen. |
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Ar |
- |
Flächenmaß, 100 qm |
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Alemannen |
- |
westgermanischer Stamm |
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Aldermann |
- |
Vorsteher (einer Innung) |
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Alter Markt |
- |
Der Alte Markt gehört neben dem Domplatz und dem alten Fischerdorf Frose zu den Siedlungskernen der Alten Stadt Magdeburg. Noch heute ist er das Zentrum der Stadt. |
Bastion |
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vorspringendes Bollwerk einer Festung |
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Beginen |
- |
Die Beginen waren unabhängige, selbstständige Frauen im Mittelalter, die weder heiraten noch in ein Kloster eintreten wollten. Papst Clemens V. entzog den Beginen auf dem Vienner Konzil 1311 die Anerkennung des laienreligiösen Standes. |
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Bann |
- |
im Mittelalter Befugnis zu gebieten und zu verbieten, Strafe für die Übertretung der Ge- oder Verbote |
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Bannmeile |
- |
In der älteren Stadtgeschichte sprach man von der Bannmeile vorwiegend im Zusammenhang mit dem Verbot handwerklicher Tätigkeit und des Bierbrauens in einem bestimmten Gebiet. |
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Baptisterium |
- |
Taufkirche |
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Bistum |
- |
Diözese, Amtsbereich eines Bischofs. |
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Burggraf |
- |
Erzbischöflicher Beamter. Der Burggraf war oberster Vogt und Richter der Kirche im Mittelalter. |
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Burgward |
- |
Im frühen Mittelalter ein Bezirk mit einigen Dutzend Dörfern, deren Bewohner Dienste und Abgaben für die Burg zu leisten hatten. |
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Bomätscher |
- |
Schiffszieher, Treidler. Das ziehen von Schiffen durch Menschenkraft vor allem stromaufwärts vor dem Aufkommen der Dampfschifffahrt |
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BRABAG |
- |
Braunkohle-Benzin-AG |
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Bombarde |
- |
Vorläufer der Kanone zum Schießen von Steinen und anderen Geschossen |
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Bischof |
- |
Christlicher Würdenträger, der als Nachfolger der Apostel gilt und ein Bistum oder eine Diözese leitet. |
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Bulle |
- |
päpstliche bzw. kaiserliche Verordnung, Urkunde |
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Büttel |
- |
Vom Grundherrn eingesetzter Amtsträger ähnlich einem heutigen Polizisten. Er diente auch gleichzeitig als Verwalter auf den Ländereien des Herrn und sammelte die Abgaben, sprich Steuern, ein. |
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Bandkeramikkultur |
- |
So wird die älteste bäuerliche Kultur Mitteleuropas nach den charakteristischen Verzierungen ihrer Tongefäße mit eingeritzten Linien und Bändern in Mäander-, Wellen- oder Spiralformen bezeichnet. Typische Gefäßformen sind bauchige, kürbisförmige Schalen und Flaschen mit Rundböden |
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Brakteat |
- |
von "bractea" abgeleitet, Dünnblechmünzen oder auch Hohlpfennige des Mittelalters |
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Blutbann |
- |
Ausübung der niederen und hohen Gerichtsbarkeit innerhalb der Stadt |
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Börse |
- |
Die Börse wurde als der Ort bezeichnet, wo dem Kaufmann durch Verhandlungen oder Anschläge alle ihm wichtigen Nachrichten mitgeteilt, seine Geschäfte, der An- und Verkauf von Waren und Wechseln usw., wesentlich erleichtert wurden |
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Bollwerk |
- |
Verteidigungswerk einer Festung |
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Bänkelsänger |
- |
spätmittelalterlicher Volkssänger |
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Barfüßer |
- |
katholischer Orden, nach den Regel des heiligen Franz von Assisi lebend |
Convent |
- |
Zusammenkunft, kirchliche Versammlung oder auch Kloster oder Stift |
Clacis |
- |
Teil eines Festungsbauwerk |
Civitas |
- |
In lateinischen Urkunden des Mittelalters Bezeichnung für eine vollausgebildete Stadt. |
Curtis Regia |
- |
Königshof |
Ding |
- |
öffentliche Verhandlung, Gerichtstag |
Dom |
- |
bischöfliche Kirche |
Domkapitel |
- |
Führte die (auch materiellen) Geschäfte des Bischofs und wählte diesen |
Departement |
- |
Staatlicher Verwaltungsbezirk |
Domäne |
- |
Gut des Königs oder Landesherrn. Später wurden Staatsgüter aller Art als Domäne bezeichnet. |
Dreiling |
- |
Hohlmaß - entspricht 30 Eimer bzw. 1680 Liter. |
Dynast |
- |
im Mittelalter Herrscher eines kleinen Landes |
Einlieger |
- |
Besitzloser Mieter |
Edikt |
- |
Erlass, öffentliche Bekanntmachung, Verordnung eines Landesherren |
Etat |
- |
Staatshaushalt |
Eimer |
- |
Hohlmaß - 56 Liter. |
Enklave |
- |
von fremdem Gebiet eingeschlossenes Land |
Elle |
- |
Längenmaß - entspricht 30 Zoll bzw. ca. 78 cm |
Erzbischof |
- |
Ranghöchster Bischof: Leiter einer Erzdiözese oder einen Kirchenprovinz. |
Eskarpe |
- |
Innenwand eines Festungsgraben |
Exkommunikation |
- |
Ausstoßung aus der Gemeinschaft der Christen; im Spätmittelalter bedeutete sie schließlich nur noch den Ausschluss aus der Kirche auf Erden, das endgültige Urteil über einen Menschen konnte nur noch Gott am Jüngsten Tag fällen. |
Erzbistum |
- |
Geistlicher Amtsbezirk eines Erzbischofs |
Erzstift |
- |
Weltlicher Machtbereich eines Erzbischofs |
Faksimile |
- |
genaue Nachbildung einer Handschrift |
Face |
- |
Festungsbauwerk, zum Feind hingewandte Seite einer Befestigungsanlage |
Freisasse |
- |
Ein von Lehnspflichten und Abgaben freier Bauer. |
Freiheit |
- |
Ein Gebiet innerhalb des städtischen Territoriums, das verfassungsmäßig nicht der Stadt untergeordnet war. In ihr galt nicht das Stadtrecht. Bekannt sind unter anderem die Domfreiheit. |
Feudalismus |
- |
Gesellschaftsordnung nach der Antike |
Franken |
- |
(Freie, Kühne) Germanischer Stamm in den östlichen Gebieten des Römischen Reiches. |
Fürstbischof |
- |
katholischer Bischof, dem vom Kaiser der weltliche Fürstentitel verliehen wurde |
Fibel |
- |
von lat. fibula, in der Bronzezeit Spange, Sicherheitsnadel, Kleiderschließe |
Fehde |
- |
Im Mittelalter anerkannte Form der Selbsthilfe, die eine Person, deren Rechte verletzt worden waren gegenüber demjenigen anwendete, der den Rechtsbruch begangen hatte. Die Fehde wurde oft gewaltsam geführt, gegen Ende des Mittelalters aber schließlich verboten |
Flecken |
- |
Eine Siedlung, die in ihrer wirtschaftlichen Funktion nach zwischen Dorf und Stadt anzusiedeln ist. Sie besaß in der Regel Marktrechte. |
Fiale |
- |
türmchenartige Bekrönung von Strebfeilern in der Gotik |
Fortifikation |
- |
lat. Befestigungskunst, Festungsbauwerk |
Fuder |
- |
früheres Hohlmaß, 800 bis 1800 Liter |
Garnison |
- |
Gesamtheit der militärischen Truppen einer Stadt |
Glacis |
- |
frz., Festungsvorgelände |
Grablege |
- |
Begräbnisplatz adliger Familien. |
Germanen |
- |
römische Sammelbezeichnung für die Völkerstämme östlich des Rheins |
Gulden |
- |
Ursprünglich Goldmünze, die aber in fast jedem deutschen Land unterschiedlich bewertet wurde |
Groschen |
- |
lat. grossus, mittelalterliche Silbermünze, umgangssprachlich für 10 Pfennige |
Goldene Bulle |
- |
Reichsgesetz von 1356, das vor allem das Recht der 7 Kurfürsten festlegte, den deutschen König zu wählen. |
Grude |
- |
Küchenherd der mit Kohlen- oder Koksstaub beheizt wurde, in Machteburjer Sproache "Jrude" |
Griffel |
- |
Hölzernes Schreibgerät, mit dem man auf Wachstafeln schrieb. |
Goten |
- |
Hauptvolk der Ost-Germanen |
Hanse |
- |
Zuerst (im 11.-13. Jh.) genossenschaftlicher Zusammenschluss von Kaufleuten; seit dem 14. Jh. Zusammenschluss von Städten überwiegend in Norddeutschland zur Erleichterung des Handels untereinander und zur Stärkung der Stellung im Auslandshandel, insbesondere im Ostseehandel. Führende Stadt ("Vorort") der Hanse war Lübeck. Gemeinsame Beschlüsse wurden auf Hansetagen getroffen. Im 16. Jh. verlor die Hanse ihre Bedeutung. |
Hostien |
- |
Kleine, runde, dünne von ungesäuertem Weizenmehl gebackene Scheiben mit dem Sinnbild des gekreuzigten Erlösers |
Hufe(n) |
- |
mittelalterliche Maßangabe 1 Hufen = ca. 10ha Land |
Hegemonie |
- |
Vormachtstellung, Vorherrschaft |
Handfeste |
- |
Urkunde, die vom Aussteller durch Handauflegen bekräftigt wurde. Dieser Schutzbrief sicherte Privilegien eines bestimmten Personenkreises. Bekannteste Anwendung ist die Verleihung des Stadtrechtes. |
Häresie |
- |
Ketzerei, Irrlehre |
Interdikt |
- |
Im katholischen Kirchenrecht das Verbot gottesdienstlicher Handlungen, schwerer Kirchenbann |
Interim |
- |
(lat.) einstweilen, Zwischenlösung |
Imperium Occidentale |
- |
Großreich des lateinischen Westen (Okzident) |
Imperium Oriente |
- |
Großreich des griechischen Osten (Orient) |
Inkunabeln |
- |
Die frühesten Erzeugnisse der Buchdruckerkunst (bis 1500). Sie werden auch Wiegendrucke genannt. |
Inquisition |
- |
Anfang des 13. Jh. institutionalisierte Ketzerverfolgung der kath. Kirche. Durch Zusammenwirken von weltlicher (Kaiser) und kirchlicher Obrigkeit (Papst) eingerichtet worden. Hartnäckige Ketzer wurden nach ihrer Schuldigsprechung gefoltert und verbrannt. |
Insignien |
- |
Herrschaftszeichen, bei den röm.- dt. Kaisern Krone, Reichsschwert, Reichsapfel und Krönungsmantel. |
Investitur |
- |
Im Mittelalter die sinnbildliche Übergabe eines Lehens an einen Vasallen oder die Übertragung der weltlichen Besitzrechte und geistlichen Befugnisse an einen Bischof/Abt. |
Investiturstreit |
- |
der Höhepunkt eines politischen Konfliktes im mittelalterlichen Europa zwischen geistlicher und weltlicher Macht um die Amtseinsetzung von Geistlichen (Investitur) |
Innung |
- |
Organisation der Handwerker im Mittelalter |
Jesuit |
- |
Angehöriger der Gesellschaft Jesu, 1534 von Ignatius von Loyola gegründete katholische Ordensgemeinschaft gegen die Reformation |
Junker |
- |
Urspr. im Mittelalter die Bezeichnung von Söhnen der Mitglieder des Hochadels. Später Bezeichnung für adlige Gutsherrn und allgemeine Bez. für junge Adlige. |
Kapitularien |
- |
Karl der Große ließ alle Gesetze, Verordnungen usw. aufschreiben. Da die Niederschriften in Kapiteln erfolgte, hießen sie "Kapitularien". |
Kathedrale |
- |
Hauptkirche eine Bischofs |
Kaldaunen |
- |
Eingeweide, in Magdeburg hieß die St. Gangolphi-Kapelle im Volksmund "Kaldaunen-Kapelle", da hier die Eingeweide der verstorbenen Erzbischöfe aufbewahrt wurden. |
Kemanate |
- |
im Mittelalter Burggemach mit Kamin |
Konzession |
- |
Zugeständnis, Bewilligung |
Kirchenbann |
- |
Kirchenstrafe, Exkommunikation eines Einzelnen oder einer Stadt durch die Kirche |
Kirchspiel |
- |
Amtsbezirk eines Pfarrers |
Kodex |
- |
alte Handschrift, Gesetzbuch |
Kossat |
- |
Besitzer eines kleinen Bauernhofes |
Ketzerei |
- |
Abgeleitet von Katarern. Als Ketzer galten Personen, welche die Lehre der Kirche in Frage stellten, oder nicht an den Inhalt der Bibel glaubten. Dies galt im Mittelalter als schweres Verbrechen und wurde mit empfindlichen Strafen bis hin zum Tod geahndet. |
Krypta |
- |
gr. Gruft, Begräbnisstätte unter dem Chor einer Kirche, meistens für den Gründer oder geistliche Würdenträger |
Klafter |
- |
altes, nicht genormtes Längenmaß (ca. 180 cm). Es entsprach der Spannweite der ausgebreiteten Arme = 3 Ellen = 1,70m, in Preußen 1,88 m |
Künette |
- |
Festungsgraben |
Kurtine |
- |
Festungsbauwerk, verbindendes Mauerteil zwischen Festungsanlagen |
Kurator |
- |
veralteter Begriff für Vormund, Verwalter einer Stiftung; Aufsichtsbeamter |
Kontribution |
- |
Kriegssteuer; Geld- oder Sachleistungen, die von der Bevölkerung eines besiegten Landes aufgebracht werden muss |
Kipper und Wipper |
- |
Betrügerische Münzherren die gute in minderwertige Münzen tauschten. 1622 kam es zu einen Aufstand in Magdeburg als neues, aber minderwertiges Geld gegen altes, gutes Geld gewechselt werden musste. Das getauschte Geld wurde nach dem Wiegen mit der Wippwaage in Kisten gekippt. Daher nannte man die Geldwechsler Kipper und Wipper. |
Legat |
- |
päpstlicher Gesandter |
Lettner |
- |
Abschlußwand zwischen Chor und Schiff in einer Kirche |
Liquidation |
- |
Ablösung, Abwicklung, Verteilung des vorhandenen Vermögens an die Gesellschafter |
Luder |
- |
Köder, den der Falkner an einer Leine über dem Kopf schwingt, um den Raubvogel nach der Jagd auf den Handschuh zurückzulocken |
Lyzeum |
- |
höhere Mädchenschule |
Morgengabe |
- |
Die Morgengabe war das Geschenk des Mannes an die Ehefrau nach der Hochzeitsnacht. So erhielt Königin Editha Magdeburg als Morgengabe von Otto I. |
Municipialrat |
- |
etwa: Stadtrat, Stadtverwaltung |
Malter |
- |
Getreidemaß, in Preußen 12 Scheffel = 659,54 Liter |
Morgen |
- |
Früheres Feldmaß. Eigentlich soviel Areal, wie ein Mann mit einem gewöhnlichen Gespann vom Morgen bis zum Abend zu bearbeiten im Stande ist. In einzelnen Länder verschieden groß gewesen. Heute ¼ ha. |
Meier |
- |
Hat als Vertreter des Grundherrn die Bauern und Unfreien auf dem Salland zu beaufsichtigen, Abgaben einzuziehen und den Vorsitz im grundherrlichen Hofgericht einzunehmen. |
oppidum |
- |
in lateinischen Urkunden Bezeichnung für eine kleine, noch nicht vollausgebildete Stadt |
Ora et Labora |
- |
Lat. = Bete und Arbeite, Regel der Benediktinermönche |
Oberpräsident |
- |
Der O. steht an der Spitze der Provinzial-Zivil-Verwaltung und ist den Staatsministerien untergeordnet. |
Patrizier |
- |
angesehene und wohlhabende Bürger einer Mittelalterlichen Stadt |
Pfalz |
- |
Burgähnliche Anlage, die zur zeitweiligen Beherbergung und Hofhaltung der fränkischen und dt. Könige diente (sog. Königs- oder Kaiserpfalzen). |
Pranger |
- |
Schandpfahl. Ein Holzpfahl, an dem Verbrecher öffentlich ausgestellt wurden. Später benutzte man auch ein Gestell aus Holz, in dem Kopf und Hände des Verbrechers eingeklemmt wurden. Der Pranger war eine Strafe für leichte Straftaten wie Lügen, Gerüchte verbreiten oder wenn jemand etwas mit falscher Gewichtsangabe verkaufte. |
Pallium |
- |
vom Papst an Erzbischöfe verliehener liturgischer Schulterschmuck aus weißer Wolle mit sechs schwarzen Kreuzen |
peinliche Befragung |
- |
abgeleitet vom lat. poena = Pein, Strafe. Im Mittelalter angewendete Form der Folter während der Inquisition um von den Angeklagten Geständnisse zu erpressen. |
Pour le Mérite |
- |
französisch - "für das Verdienst", 1740 gestifteter höchster preußischer Kriegsorden, ab 1842 auch für wissenschaftliche Leistungen an Zivilisten als Friedensklasse verliehen. |
Prälat |
- |
höherer Geistlicher der katholischen oder evangelischen Kirche |
Prior |
- |
Oberer einer Zweigniederlassung eines Mönchsordens, Vertreter des Abts |
Pike |
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langer Spieß der Landsknechte |
Rayon |
- |
Schussfeld der Festungsartillerie, Vorland der Festungsanlagen |
Rayonvorschrift |
- |
Um angreifenden Feinden keine Deckung zu ermöglichen, durfte im Schussfeld nur nach bestimmten Vorschriften gebaut werden. Im 1.Rayon waren nur leicht zerstörbare Häuser aus Holz erlaubt, im 2.Rayon durften Fachwerkhäuser mit bestimmten Bauhöhen errichtet werden. Im 3.Rayon waren die Bauvorschriften nur auf die Ausrichtung und Breite der Strassen maßgeblich. |
Ravelin |
- |
Festungsbauwerk, Vorschanze, selbstständiges Verteidigungsbauwerk |
Redoute |
- |
frz., alte Schanzbefestigung |
Regalien |
- |
Hoheitsrechte der Kirche, Nutzbare Hoheitsrechte z.B. die Erhebung von Zöllen, das Prägen von Geldmünzen, das Abhalten von Märkten usw. Wenn der König Regalien verlieh, erhielt er dafür von dem, dem diese Rechte zugestanden wurden, einen Zins. |
Roland |
- |
Gedeutet werden sie als Zeichen der Blutgerichtsbarkeit, des Stadtrechts, der Stadtautonomie, des Marktrechts, der Reichsunmittelbarkeit, von Handels- bzw. Zollprivilegien, als karolingische Herrschaftszeichen in eroberten Gebieten, als Denkmäler von Fürsten und Königen, als Richterbilder und als Symbol des Kaiserrechts. Auch sprachliche Deutungen wurden versucht wie "Ratland" oder "Rugeland" (= Gerichtsstätte) und das "rote Land" in Hinblick auf die westfälische Blutgerichtsstätte. |
Restitutionsedikt |
- |
1629 erließ der Kaiser das Restitutionsedikt. Es verlangte die Rekatholisierung der protestantischen Gebiete. |
Refektorium |
- |
Speisesaal im Kloster |
Rezess |
- |
früher gebräuchliche Bezeichnung für einen Vergleich |
Renegat |
- |
Glaubensabtrünniger, Überläufer |
Reichsacht |
- |
Ausschluss aus der Rechts- und Friedensgemeinschaft, nach Jahr und Tag folgte der Bann. |
Rädern |
- |
Im Mittelalter gebräuchliche Todesstrafe für schwere Verbrechen. Dabei wurde der Körper nach dem Zerbrechen der Glieder in ein auf einen Pfahl gestecktes Rad geflochten. |
Ratswaage |
- |
In der Ratswaage wurden früher die Waren der Händler auf geeichten Waagen gewogen. |
Revers |
- |
schriftliche Vereinbarung |
Runen |
- |
älteste germanische Schriftzeichen |
Rute |
- |
altes deutsches Längenmaß, etwa 3,8 Meter |
Remonte |
- |
junge, noch nicht zugerittene Pferde |
Rabbi |
- |
hebräisch Meister, Vorsteher einer jüdischen Synagoge |
Scheffel |
- |
Deutsches Getreidemaß, in Preußen = 16 Metzen = 55 Liter, bis 1872 deutsches Hohlmaß für schüttbare feste Körper (z. B. Getreide) |
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Schock |
- |
alte Mengeneinheit = 60 Stück |
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Schöppen |
- |
Örtliche Laienrichter, mitunter auch Ratsherren |
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Sachsenspiegel |
- |
Der Sachsenspiegel ist eine Sammlung des mittelalterlichen sächsischen Rechts, das bis weit in die Neuzeit eine wichtige Grundlage der Rechtsprechung war. Er ist das erste große Rechtsdokument in Deutschland, das nicht auf lateinisch verfasst wurde. |
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Scholastik |
- |
mittelalterliche philosophisch-theologische Lehre, die den christlichen Glauben wissenschaftlich zu fundieren suchte |
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Scholar |
- |
Schüler, fahrender Schüler oder Student |
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Schultheiß |
- |
Auch Schulze genannt. Dorfpolizist, der dem Stand der Bauern angehörte und auch von ihnen selbst gewählt wurde. Er ersetzte oft den Büttel und überwachte die Arbeit der Bauern, sammelte die Steuern für den Grundherrn ein, und meldete ihm jegliche Gesetzesübertretung auf dessen Lehen. |
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Schwertfeger |
- |
Waffenschmied |
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Skorbut |
- |
Eine im Mittelalter häufig vorkommende Krankheit, die aufgrund eines Vitamin C-Mangels entsteht. Da gegen Ende des Winters die meisten Menschen im Mittelalter ohne Obst und Gemüse auskommen mussten, war die Krankheit sehr oft vertreten. Anzeichen für Skorbut sind Mattigkeit, Muskelschwäche und Zahnverlust. |
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Skrupel |
- |
früheres Apothekenmaß, 1 Skrupel = 1/3 Quent = 20 Gran = 1,25 g |
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Schisma |
- |
Die große abendländische Kirchenspaltung. |
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Suburbium |
- |
lat. = Vorburgsiedlung |
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Scharrn |
- |
Verkaufsstand an dem die Fleischer (Knochenhauer) ihre Ware anboten. |
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Simonie |
- |
Kauf oder Verkauf eines kirchlichen Amtes, von Pfründen, Sakramenten, Reliquien oder ähnlichem |
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Sprengel |
- |
kirchlicher Amtsbezirk |
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Slawen |
- |
indogermanische Völkergruppe |
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Salier |
- |
Teilstamm der Franken, im Mittelalter deutsches Herrschergeschlecht |
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Stadtrecht |
- |
Die innerhalb einer Stadt, deren Mauern oder einer Bannmeile, geltenden Rechtsnormen. Die Rechte umfassten z.B. das Markt-, Kaufmanns-, Gewohnheits- oder Stapelrecht. Eine mit dem Stadtrecht bewidmete Ortschaft besaß die niedere Gerichtsbarkeit, organisierte die Verteidigung der Stadt in Eigenregie und verwaltete sich unabhängig vom jeweiligen Landesherren selbst. |
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Schoß |
- |
Einkommens und/oder Vermögenssteuer |
Tagwerk |
- |
Altes Flächenmaß - Ein Tagwerk war so groß, so weit man an einem Tag mit einem Gespann pflügen konnte. Es war daher in der Ebene größer und im Bergland kleiner und schwankte zwischen 1/2 und etwas mehr als ein Joch (5.754 m²) |
Tenaillen |
- |
Verbindungswälle einer Festungsanlage |
Traktat |
- |
Abhandlung, kleine Schrift |
Tonsur |
- |
lateinisch, kahlgeschorene Kopfstelle der katholischen Kleriker |
Unze |
- |
altdeutsches Apothekergewicht, umgerechnet etwa 31,1 Gramm |
Ulan |
- |
leichter Reiter, besonders bei preußischen und polnischen Armeen |
Vasall |
- |
Ein anderes Wort für "Lehnsmann", der für seine Leistungen und Dienste ein Lehen übertragen bekam. Man unterscheidet Kronvasallen von Untervasallen. Kronvasallen erhielten ihr Lehen unmittelbar vom König. |
Vogt |
- |
Ursprünglich ein Laie, der einen Geistlichen, eine Kirche oder ein Kloster in weltlichen Angelegenheiten nach außen vertrat, vor allem vor Gericht, aber auch das Kirchengut verwaltete. |
Wispel |
- |
Getreidemaß, in Preußen 24 Scheffel = 1319 Liter |
Wappen |
- |
Individuelles Erkennungszeichen eines Ritters, das auf seinem Schild abgebildet wurde. Es sollte verhindern, das der durch den Helm nicht zu erkennende Ritter, von Mitstreitern in einer Schlacht verwechselt und angegriffen wurde. |
Wegezoll |
- |
Abgabe der Einwohner und der Kaufleute an den Grundherrn, um die Straßen des Landes nutzen zu können. |
Wettiner |
- |
deutsches Fürstengeschlecht |
Wenden |
- |
im frühen Mittelalter slawischer Stamm östlich der Elbe |
Welfen |
- |
deutsches Fürstengeschlecht |
Walhalla |
- |
Heldenparadies der germanischen Göttersage |
Zernierung |
- |
Blockade einer Festung, d.h. Unterbrechung der Kommunikation |
Zitadelle |
- |
Kernstück einer Festung |
Zehnt |
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Abgabe (Steuer) der Bauern an die kath. Kirche seit dem 6. Jh. und an den Grundherrn seit dem 8./9. Jh. Urspr. der zehnte Teil der Ernteerträge. |
Zapfenstreich |
- |
Der Zapfenstreich stammt ursprünglich aus der Zeit der Landsknechte und war das Zeichen für den Beginn der Nachtruhe in den Feldlagern, später auch in festen Quartieren. Der Begriff des Zapfenstreiches wurde erstmals 1596 erwähnt |
Zapfenstreich (großer) |
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Der Große Zapfenstreich in seiner heutigen Form entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. ordnete während der Napoleonischen Freiheitskriege 1813 die Ausweitung des Zapfenstreiches um das Präsentieren des Gewehrs, ein stilles Gebet und das Blasen eines Militärliedes an. Er folgte damit dem Beispiel Russlands, Österreichs und Schwedens. Die seit der Ausweitung mehrfach gewechselte Form des Großen Zapfenstreiches mit musikalischem Gebet und Militärmusik stellte der damalige Musikdirektor des Musikkorps des Preußischen Gardekorps Friedrich Wilhelm Wieprecht zusammen. Seine erstmalige Ausführung erlebte er am 12. Mai 1838 in Berlin zu Ehren des russischen Zaren Nikolaus I. Nach dem Sieg gegen Frankreich 1871 wurde vor dem Gebet "Heil dir im Siegerkranz" intoniert. Seit 1922 erfolgte zum Abschluss der Zeremonie das Abspielen der Nationalhymne "Lied der Deutschen". Inzwischen wird bei Anwesenheit hoher ausländischer Gäste oder Truppenteile auch deren Nationalhymne gespielt. |
Zeughaus |
- |
ursprünglich Gebäude für Kriegsgerät, später oft als Museum genutzt |
Zunft |
- |
Gilde, mittelalterlicher gewerblicher Zwangsverband besonders der Handwerker |