1602

20.November Otto Gericke wird in Magdeburg geboren. Die Eltern sind Hans und Anna Gericke geb. Zweydorff.

1617

Studium an der vorbereitenden philosophischen Fakultät der Universität von Leipzig

1618

Beginn des dreißigjährigen Krieges

1619

Durch Ausweitung des Krieges Rückkehr nach Magdeburg

1620

Studium der Rechte in Helmstedt an der Academia Julia

04.September Tod des Vaters Hans Gericke im Alter von 65 Jahren

1621

bis 1622 Studium der Philosophie und der Rechtswissenschaften an der Universität von Jena

1623

bis 1624 Studium der Naturwissenschaften an der Universität von Leiden (Leyden/Holland).

13.Mai Anna Gericke, die verwitwete Mutter Ottos, heiratet den Rechtspraktikanten Christoph Schultze.

1625

bis November 1625 Bildungsreise durch England und Frankreich

1626

Wahl in den Rat der Alten Stadt Magdeburg. Ernennung zum Bauherr der Stadt.

18.September Hochzeit mit Margaretha Alemann (geb. 1605 in Magdeburg), Tochter des obersten Beisitzers des Schöppenstuhls, Jacob Alemann.

1627

August Geburt der Tochter Anna Catharina. Sie stirbt im selben Jahr. (gest. 13.Oktober 1627)

1628

23.Oktober Geburt des Sohnes Otto Junior (gest.1704)

1629

12.März Beginn der 28 Wochen andauernden Belagerung Magdeburgs durch Wallenstein (bis zum 27.September)

1630

Geburt des Sohnes Jakob Christoph (gest. 07.Oktober 1632)

06.März Der Rat der Alten Stadt wird mittels Rezeß seines Amtes enthoben. In den neugewählten Rat werden nur zwei Ratmänner des bisherigen Rates übernommen. Einer davon ist Otto Gericke.

Oktober Oberst von Falkenberg übernimmt im Auftrag von Gustav Adolf von Schweden den Oberbefehl über die Stadt Magdeburg.

1631

26.März Belagerung der Stadt durch Tilly.

10.Mai Magdeburg wird durch Tillys Truppen vollständig zerstört und geplündert. Gericke und seine Familie werden gefangen genommen und in Schönebeck festgehalten. Nach Zahlung eines Lösegeldes werden sie freigelassen und reisen nach Braunschweig.

Als Festungsbauingenieur in Erfurt in schwedischen Diensten

1632

08.Januar Die kaiserlichen Truppen unter Pappenheim räumen endgültig Magdeburg.

11.Januar Schwedische Truppen besetzen Magdeburg

Februar Wechsel nach Magdeburg als Festungsbauingenieur

10.April Gericke stellt den Plan der Alten Stadt Magdeburg fertig.

16.April Gericke erhält den Befehl zwei Kopien vom Grundriß der Stadt anzufertigen

02.Mai Otto Gericke hat die Kopien des Grundriß fertiggestellt und sendet diese mit einem Begleitschreiben an den Statthalter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen.

07.Oktober Gerickes Sohn, Jakob Christoph, stirbt an den Folgen der Verletzungen, die er während der Zerstörung der Stadt erlitten hat.

1636

Sächsische Truppen belagern Magdeburg und zwingen die Schweden zum Abzug

05.Juli Magdeburg wird von Truppen des Kurfürst von Sachsen besetzt.

24.Juli Otto Gericke tritt als Ingenieur in den kursächsischen Dienst (bis 1646)

1637

15.Februar Kaiser Ferdinand II. gestorben.

1638

Eintritt in das Ratskollegium der Stadt als unbesoldeter Bauherr.

Sein im Krieg zerstörtes Wohnhaus in der Goßen Münzstraße wird neu errichtet. Dort führt er einen Großteil seiner Experimente durch. (1866 abgerissen)

Obrist August Adolf Freiherr von Trandorff wird Kommandant von Magdeburg. Durch ihn kommt es zu einer Verschlechterung der Lebensumstände der Einwohner durch Einquartierungen und Verpflegung der sächsischen Soldaten.

1641

Otto Gericke wird Stadt-Kämmerer.

02.August Otto Gericke beschwert sich beim Kurfürsten von Sachsen über ausbleibende Zahlungen seitens der Stadt.

1642

23.November Christoph Schultze, der Stiefvater Gerickes gestorben. Er wird am 27.November in der Johanniskirche beerdigt.

16.September Erste diplomatische Reise an den sächsischen Hof nach Dresden. Bis zum 09.Oktober Verhandlungen mit dem Kurfürsten, danach Rückreise per Schiff auf der Elbe.

1643

28.Mai Zweite Reise zusammen mit Johann Friedrich Alemann und Gottfried Rosenstock an den Kurfürstlichen Hof. Beschwerde über die Belastungen durch die Einquartierung.

1645

16.April Die Ehefrau Margarethe stirbt an den Strapazen des Krieges in Magdeburg. Sie wird am 04.Mai in der Johanniskirche beerdigt.

Juli Schwedische Truppen belagern Magdeburg (bis zum 10.April 1646)

1645

Otto Gericke stellt, angeregt durch die Diskussion zur Astronomie, Untersuchungen zur Pneumatik an.

August Erneute Reise nach Dresden an den sächsischen Hof um die Verhandlungen zum Abzug der kursächsischen Besatzung zu führen.

09.Januar Reisen zu Verhandlungen nach Halle, Leipzig und Dresden.

1646

10.April Die schwedischen Truppen beenden die Belagerung und ziehen von Magdeburg ab.

14.April Die Truppen des sächsischen Kurfürsten ziehen aus Magdeburg ab.

bis 1649 Gericke nimmt als Gesandter an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück teil.

04.September Wahl zum vierten Bürgermeister der Alten Stadt Magdeburg.

21.Oktober Gericke reist, begleitet von seinem Sohn, einem Diener und sechs Bewaffneten, zu den Verhandlungen nach Osnabrück. Dort kommt er am 28.Oktober an. Der Rat der Stadt bewilligt für die Zeit der Abwesenheit ein Wochengeld von 4 Taler.

1647

13.August Nach mehr als 10 Monaten bricht Gericke von Osnabrück aus zur Heimreise auf und kommt am 24.August in Magdeburg an.

1648

14.Oktober Der 30jährige Krieg ist durch den Westfälischen Frieden beendet.

1649

08.März bis 30.Mai Aufenthalt in Osnabrück zu Verhandlungen um erneut die Interessen der Stadt zu vertreten.

12.Juni Otto Gericke erhält von der Stadt Magdeburg einen Immunitätsbrief, der viele Privilegien und Sonderrechte wegen seiner Verdienste als Diplomat vorsieht.

17.Juli bis 29.August Teilnahme am Friedensexekutionskongress in Nürnberg zur Klärung von Fragen, die bei der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges durch den Westfälischen Frieden offen geblieben sind.

29.August Reise an den kaiserlichen Hof nach Wien. Aufenthalt dort bis zum 23.März 1651

Otto von Guericke konstruiert die Kolbenvakuumpumpe, die ihm für Versuche zu den Eigenschaften des Vakuums dient. Er weist nach, dass zwar das Licht Vakuum durchdringt, nicht aber der Schall.

1652

13.Mai Hochzeit mit Dorothea Lentke, Tochter seines Amtskollegen Steffan Lentke.

16.August bis 21.Oktober Aufenthalt im Kaiserlichen Hoflager in Prag als Abgesandter der Stadt.

1653

07.Februar Reise zum Reichstag nach Regensburg,

1654

Auf dem Reichstag zu Regensburg sorgt er mit seinen Erfindungen für Erstaunen. In der Öffentlichkeit demonstrierte er in Anwesenheit von Kaiser Ferdinand III. die Kraft des Luftdrucks mit spektakulären Experimenten.

Der Erzbischof und Kurfürst von Mainz Johann Philipp von Schönborn kauft nach der Aufführung der Experimente in Regensburg von Otto Gericke die dort von ihm benutzten Gerätschaften ab und stellt sie in Würzburg Kaspar Schott zur Verfügung.

17.März Audienz bei Kaiser Ferdinand III.

17.Mai Der Reichstag von Regensburg verwehrt der Stadt Magdeburg die Privilegien, die ihr von Otto I. verliehen wurden und fordert sie auf den Administrator zu huldigen. Gleichzeitig wird erklärt, dass Magdeburg keine freie Reichsstadt, sondern eine einfache Landstadt sei.

13.Juni Rückkehr aus Regensburg nach Magdeburg

1656

22.Juli In einem Schreiben an Caspar Schott erwähnt Gericke erstmals die Versuche mit den Magdeburger Halbkugeln um das Vorhandensein des Vakuum nachzuweisen.

1657

Caspar Schott veröffentlichte sein Werk "Mechanica hydraulico-pneumatica", welches den Anhang Neuer Magdeburger Versuch beinhaltet.

19. bis 31.Mai Aufenthalt in Helmstedt zu Verhandlungen mit dem Administrator August von Sachsen-Weißenfels

1657

04.August Gericke berichtet, dass er den Versuch, zwei große Halbkugeln aus Kupfer mittels 12 Pferden auseinanderzureißen, durchgeführt habe.

1660

Sommer Otto Gericke sagt anhand von Barometerschwankungen ein nahenden Sturm vorraus und lässt die Magdeburger Einwohner warnen. Zwei Stunden später tritt das Unwetter ein.

1661

Sommer In einer Versuchsanordnung mit einem Kupferzylinder beweist Gericke, dass ein luftleeres Gefäß 20 oder mehr Männer bewegen kann.

1663

14.März Otto Gericke stellt sein Manuskript der "Experimenta nova Magdeburgica de vacuo spatio" fertig.

01.Dezember Otto Gericke führt vor dem Kurfürsten von Brandenburg den Halbkugelversuch vor. Die benutzten Gerätschaften blieben nach der Vorführung in Berlin und sind seit 1908 im Deutschen Museums in München ausgestellt.

1664

Caspar Schott veröffentlicht ein weiteres Werk "Technica curiosa" in Würzburg. Es enthält die zweite Veröffentlichung von Otto Gericke.

1666

04.Januar Otto Gericke wird durch Kaiser Leopold I. in den erblichen Adelsstand erhoben. Er nennt sich von nun ab Otto von Guericke.

28.Mai Der Vertrag zu Kloster Berge wird unterzeichnet. Magdeburg musste demnach die Huldigung des Kurfürsten von Brandenburg und des Administrators leisten sowie eine brandenburgische Besatzung aufnehmen.

27.Juli Otto von Guericke wird Kurfürstlich-Brandenburgischer Geheimer Rat.

1672

Februar/März In Amsterdam erscheint Guerickes Buch "Neue Magdeburger Experimente über den leeren Raum" (Experimenta nova Magdeburgica de vacuo spatio).

1675

Guericke lehnt auf Grund seines Immunitätsbriefes von 1649 die Einquartierung eines Oberst ab und bittet den Rat ihn aus Altersgründen von der turnusmäßigen Übernahme des Bürgermeisteramtes zu befreien.

1676

02.September Der Rat der Stadt erkennt die Begründung Guerickes von 1675 an, gibt aber bei der Juristischen Fakultät in Jena ein Gutachten in Auftrag. In dem soll die Rechtmäßigkeit der Privilegien von 1649 geprüft werden.

1678

Otto von Guericke wird von seinen Amtspflichten als Bürgermeister entbunden und im September vom Rat „pro emerito“ erklärt.

1681

Übersiedlung nach Hamburg zu seinem Sohn, nachdem in Magdeburg die Pest ausbricht und ihm auch noch die ehrenhalber gewährte Steuerfreiheit in Magdeburg wieder gestrichen worden war.

1686

11.Mai Otto von Guericke verstirbt in Hamburg

02.Juni Überführung des Sarges per Schiff von Hamburg nach Magdeburg

02.Juli Beisetzung in der Johanniskirche.

Ehrungen

1702

Ein Gedenktaler mit der Darstellung des Halbkugelversuchs wird vom Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel herausgegeben. [Luftpumpentaler]

1842

Bei der Eröffnung der Walhalla bei Regensburg ist er einer von 160 Persönlichkeiten die dort geehrt werden. Eine Büste von ihm wird aufgestellt.

1879

Die „Städtische höhere Gewerbeschule“ trägt bis zu ihrer Schließung 2007 den Namen Otto-von-Guericke-Gymnasium.

1907

Enthüllung des Denkmal vor der Hauptwache. Der Braunschweiger Bildhauer Claus Echtermeyer schuf dieses als Brunnen angelegte Denkmal.

1922

Die Kaiserstraße in Magdeburg wird in Otto-von-Guericke-Straße umbenannt. Auch in vielen anderen Städten werden Straßen und Plätze nach ihm benannt.

1935

Durch die Internationale Astronomische Union (IAU) wird ein Mondkrater nach Otto von Guericke benannt.

1936

Zum 250.Todestag von Otto von Guericke gibt die Deutsche Reichspost eine Briefmarke heraus. Auch später erscheinen viele Sondermarken von der Post der DDR und der Deutschen Bundespost.

1961

Die Technische Hochschule Magdeburg erhält den Namen Technische Hochschule "Otto von Guericke" Magdeburg

1977

Eine Gedenkmünze zu Ehren Otto von Guerickes 375. Geburtstag wird von der Münzstätte Berlin ausgegeben.

1986

In der Lukasklause in Magdeburg wird die Ausstellung "Otto von Guericke – In seiner Zeit für unsere Zeit" eröffnet.

1992

Die "Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V." wird gegründet. [Link]

1993

Die Universität von Magdeburg erhält den Namen Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

1995

29.Juni In der Lukasklause wird das Otto-von-Guericke-Museum eröffnet.

2002

Zum 400. Geburtstag Otto von Guerickes wird das „Guericke-Jahr“ gefeiert.

Die von Thomas Virnich geschaffene Großplastik zum Magdeburger Halbkugelversuch am Ratswaageplatz in Magdeburg wird eingeweiht.

„Magdeburger Halbkugeln“ werden als Skulpturen aufgestellt. Diese sind mit verschiedenen Motiven bemalt. [Link]

2005

Zum 1200. Stadtjubiläum wird das Kunstprojekt von 2002 weitergeführt und weitere Halbkugel aufgestellt.