Magdeburger Stadtteile

erste urkundliche Erwähnung, Eingemeindungen und Kurzbeschreibungen

Magdeburger Stadtteile

Magdeburg ist in 40 Stadtteile aufgeteilt.

Altstadt, Alte Neustadt, Neue Neustadt, Neustädter See, Neustädter Feld, Alt Olvenstedt, Neu Olvenstedt, Stadtfeld Ost, Stadtfeld West, Diesdorf, Sudenburg, Ottersleben, Lemsdorf, Buckau, Fermersleben, Salbke, Westerhüsen, Cracau, Prester, Zipkeleben, Kreuzhorst, Herrenkrug, Rothensee, Werder, Reform, Hopfengarten, Pechau, Randau-Calenberge, Beyendorf-Sohlen, Kannenstieg, Berliner Chaussee, Sülzegrund, Nordwest (Texas), Leipziger Straße, Brückfeld, Beyendorfer Grund, Großer Silberberg, Barleber See, Gewerbegebiet Nord, Industriehafen

erste urkundliche Erwähnung und Eingemeindungen

(Stadtteilname Rot =  Link zur Kurzbeschreibung)

Jahr   heutiger Name   Gründungsname   eingemeindet   Einwohner
                damals heute
805   Altstadt   Magadoburg         16.060
937   Fermersleben   Fridumaresleba   01.04.1910   6.271 3.478
937   Diesdorf   Thietheresdorf   01.04.1887   rund 3.000 3.522
937   Buckau   Buchuvi   01.04.1887   17.530 6.100
937   Lemsdorf   Liemuntesdorf   01.04.1910   3.277 2.182
1209   Alte Neustadt              11.451
937   Frose   Vrosa          
1812   Neue Neustadt       1886   29.142 15.086
1176   Rothensee   Rodense   01.04.1908   4.600 2.907
    Stadtfeld              
    Ost             25.958
    West             15.004
basierend auf den wüsten Orten:        
900   Harsdorf   Hartaratesdorf          
927   Rottersdorf              
1182   Schrotdorf              
1281   Sudenburg   Suburbium   01.07.1867   6.500 17.631
1909   Reform             12.049
1909   Hopfengarten             4.773
937   Groß Ottersleben   Ottersleba   09.09.1952   15.683 10.525
1289   Klein Ottersleben            
(1920 nach Groß Ottersleben eingemeindet)      
1360   Benneckenbeck   Bonikenbeke        
(1920 nach Groß Ottersleben eingemeindet)      
937   Salbke   Saltbeke   01.04. 1910     4.146
840   Westerhüsen   Westeros   01.04. 1910   4.601 3.213
1160   Cracau   Cracowe   01.04. 1910   4.841 8.335
965   Prester   Brezden   01.04. 1910   944 2.107
1170   Zipkeleben   Zebekleue   1928      
    Teile von:              
    Gübs       01.01.1934      
    Biederitz       01.10.1942      
    Barleben       01.10.1942      
    Wolmirstedt       01.10.1942      
    Glindenberg       01.10.1942      
    Barleber See       12.10.1956     60
965 ?   Olvenstedt   Osolfstidi   07.10.1979      
    Alt-Olvenstedt             3.954
    Neu-Olvenstedt             10.858
948   Pechau   Pechouui   01.07.1994     539
1236   Randau   Randowe   01.07.1994     540
1209   Calenberge   Kalenberch      
1957 wurden beide Orte zusammengelegt      
937   Beyendorf/Sohlen       01.04.2001     1.170

 

Altstadt

Die Altstadt ist der älteste Stadtteil Magdeburgs. Funde aus der Altsteinzeit weisen darauf hin, das schon seit Jahrtausenden Menschen in der Magdeburger Gegend gesiedelt haben. Aus dem ganzen Altstadtgebiet sind Funde aus früherer Zeit bekannt. So konnten bei Ausgrabungen Funde aus allen Epochen seit der Jungsteinzeit (vor etwa 6.000 bis 4.000 Jahre) gemacht werden. Selbst bearbeitete Feuersteine aus der Altsteinzeit (vor etwa 80.000 bis 12.000 Jahren) wurde bei Bauarbeiten gefunden. Große Fundmengen stammen aus der Bronze- und der Eisenzeit.

Als im Jahre 805 erstmals ein Grenzhandelsplatz an der Elbe genannt wird, werden die Befestigungsanlagen auf einem Hochplateau auf dem heutigen Domplatz zu finden gewesen sein. Von da an ist Magdeburg ununterbrochen besiedelt.

Bevor Otto I. König wird, verbringt er entscheidende Jahre in seiner Pfalz Magdeburg. Nach seiner Hochzeit mit Editha und seinem Machtantritt erhebt er Magdeburg zur bedeutendsten Metropole seiner Zeit. 937 gründet er das Kloster St. Mauritius und stattet es mit weitreichenden Privilegien aus. Eine große Anzahl der umliegenden Dörfer ist dem Kloster abgabepflichtig. 968 erhebt er Magdeburg zum Erzbistum. In dieser Zeit entsteht aus dem damaligen Marktflecken eine befestigte Ortschaft. Die von Otto I. begonnen Stadtmauer wird 1022 von Erzbischof Gero vollendet und bestimmt bis 1230 die Ausdehnung von Magdeburg. 1235 erhält die Altstadt im Nordwesten eine neue Stadtmauer (Erzbergerstrasse), die dann auch die letzte größere Stadterweiterung. Erzbischof Albrecht II. ließ Magdeburg im Norden erweitern. Dafür mussten die Neustadt und das Dorf Frose Gelände an die Stadt Magdeburg abtreten.

Im Mittelalter betrug die größte Ausdehnung der Stadt in Nord-Süd Richtung 1.600 bis 1.700 m und in der Ost-West Ausrichtung zwischen 620 und 850 m. Das sollte bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts so bleiben.

Um 1500 herum begann der Bau eines starken Walls um die alte Stadtmauer herum, da mit der Entwicklung von weittragenden Feuerwaffen die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war. Damit begann der Bau der stärksten preußischen Festung, die bis 1912 bestand hatte.

Oberbürgermeister August Wilhelm Francke gelang es schließlich die erste Stadterweiterung seit dem Mittelalter durchzusetzen. Dazu kaufte die Stadt 54 ha ehemaliges Festungsgelände und gab es zur Bebauung frei.

nach oben

Alte Neustadt

Die ersten Ansiedlungen gab es wahrscheinlich schon im 11. Jahrhundert beim damaligen Dorf Frose (nicht zu verwechseln mit Frohse/Schönebeck) im Gebiet des heutigen Tränsberg.

Erstmalig erwähnt wurde die Neustadt im Jahre 1209 als sie bei Kämpfen zwischen Kaiser Otto IV. und Erzbischof Albrecht II. vollständig zerstört wurde. Das Dorf Frose traf das selbe Schicksal. Beide Orte wurden dann weiter nördlich von der Altstadt wieder aufgebaut.

1230 erhielt die Neustadt das Stadtrecht und 1373 wurde dann das Dorf Frose mit der Neustadt vereinigt. Die Neustadt hatte immer an der räumlichen Nähe zur Stadt Magdeburg zu leiden, da jedesmal wenn es zu einer Belagerung der Altstadt kam, die Neustadt zerstört wurde. So im Jahre 1550 bei der Belagerung durch Moritz von Sachsen oder 1626 und 1631 im dreißigjährigen Krieg. Nach Endes des Krieges lebten in Neustadt nur noch 70 Personen.

In einem Vertrag zwischen der Stadt Magdeburg und dem Administrator der Königin von Schweden vom 04. April 1647 erhält die Stadt Magdeburg das Recht in einem Umkreis von einer viertel Meile Befestigungsanlagen zu errichten. Dadurch fällt das Gelände der Neustadt an Magdeburg.

1806 erklärte Preußen Frankreich den Krieg. Nach der Niederlage der Preußen in der Schlacht von Jena und Auerstedt sammelten sich die Reste der Armee in der Festung Magdeburg. Als der Gouverneur von Magdeburg General von Kleist die Festung kampflos übergab, wurde auch die Neustadt von den Franzosen besetzt. Nachdem Napoleon 1812 den Ausbau der Magdeburger Festung vorantrieb wurden große Teile der Neustadt zerstört. Nur der nördliche Teil blieb erhalten. Die Bewohner der zerstörten Häuser wurden an der Strasse nach Barleben angesiedelt . Dort entstand dann die Neue Neustadt.

1823 kaufte Magdeburg den westlichen Teil der zerstörten Alten Neustadt und ließ durch den Gartenbaumeister Peter Josef Lenne einen Friedhof anlegen, der die Friedhöfe in der Altstadt entlasten sollte. Der Nordfriedhof wurde 1827 seiner Bestimmung übergeben. Nach dem der Süd- (1872) und der Westfriedhof (1898) fertiggestellt wurden, gestaltete man die Anlage zu einem Park um, deren Mittelpunkt das Denkmal für den Magdeburger Oberbürgermeister August Wilhelm Franke bildet. Das restliche Gebiet der zerstörten Neustadt kaufte die Stadt Magdeburg für 18 Mill. Mark und gab es zur Bebauung frei. So entstanden z.B. die Nordfront, der Kaiser-Wilhem-Platz (heute Uni-Platz), der Luisengarten (Geschwister-Scholl-Park), das Gebäude der AOK usw.

nach oben

Neue Neustadt

Auf eine sehr frühe Besiedlung weisen Funde im heutigen Gebiet der Neuen Neustadt hin. So wurden Siedlungsplätze und Grabstellen aus der jüngeren Steinzeit im Gebiet des Sülzeangers gefunden, in der Nachtweide konnten Siedlungsspuren der Slawen nachgewiesen werden und in der Fabriken- sowie in der Morgenstrasse wurden Gräberfelder aus der Zeit der Völkerwanderung entdeckt.

Die Neue Neustadt entstand von 1812 bis 1814, nachdem Napoleon die Alte Neustadt zu großen Teilen zerstören ließ. In der Napoleonischen Zeit hieß sie nach dem Westfälischen König Jerome Hieronymusstadt. Der planmäßige Aufbau der Neuen Neustadt lässt sich auch heute noch im Stadtgrundriss erkennen. Als Hauptachse dient die Lübecker Strasse, alle anderen Strassen sind rechtwinklig zu ihr angelegt.

1886 wurde die Neustadt nach Magdeburg eingemeindet.

nach oben

Buckau

Buckau wird als Buchuvi erstmalig in einer Schenkungsurkunde Otto I. im Jahre 937 an das Moritzkloster erwähnt. Der Name stammt vom slawischen buk und bedeutet Buche. Buckau bedeutet demnach der Ort an den Buchen. Buckau ist damit auch einer der wenigen Orte der westlich der Elbe slawischen Ursprungs ist. 

Als die Benediktinermönche das Moritzkloster in der Altstadt räumen müssen, lässt Otto I. ihnen als Ersatz 968 ein Kloster vor der Stadt Magdeburg erbauen. Die Benediktinermönche siedeln aus ihrem angestammten Moritzkloster in das Kloster Berge zwischen Magdeburg und Buckau.

Auch der Dreißigjährige Krieg hinterließ seine Spuren, 1631 wurden das Dorf Buckau und das Kloster Berge fast völlig zerstört. Aber bereits 1671 standen in Buckau wieder 25 Häuser, die Bevölkerung wuchs stetig an. Auf Befehl der Regierung Westfalens wurde am 30.3.1810 das Kloster Berge für immer geschlossen. Zu Zwecken der Verteidigung riss man 1813 das Kloster Berge und fast alle Gebäude in Buckau nieder. Als im Mai 1814 die russischen und preußischen Truppen in Magdeburg einmarschierten, kehrte der Großteil der Buckauer wieder in das Dorf zurück und siedelte seine neuen Häuser rings um die Schönebecker Straße an.

Um 1800 standen in Buckau 47 Häuser und hatte 390 Einwohner.

1838 erwarb die Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie ein Gelände oberhalb der Sülze und ließ sich in Buckau nieder. Auf der neuentstandenen Werft baute die Dampfschifffahrts-Compagnie das erste in Magdeburg komplett gebaute Elb-Dampfschiff mit dem Namen "Magdeburg". Zugleich errichtete sie eine Werkstatt zum Bau von Dampfmaschinen, die Buckauer Maschinenfabrik, bekannter unter dem Namen "Alte Bude", in der 1847 schon 800 Arbeiter beschäftigt waren. Weitere Industriebetriebe folgten. 1855 die Eisengießerei und Maschinenfabrik von Hermann Gruson , 1861 die Maschinenfabrik Rudolf Wolf in der Feldstraße, 1872 die Eisengießerei von Otto Gruson & Co, 1895 das Messgerätewerk von Schäffer und Budenberg. Damit war der Grundstein für eine Industriestadt gelegt. 

Buckau erhielt am 14.2.1859 durch Order des Prinzregenten Wilhelm von Preußen das Stadtrecht. Am 1.4.1887 wurde Buckau nach Magdeburg eingemeindet. Zu diesem Zeitpunkt lebten dort rund 17.530 Menschen.

Am 14.12.1876 fand die erste Probefahrt der Pferdebahn in Richtung Hasselbachplatz - Krökentor - Neue Neustadt statt.

Der erste Volksgarten in Deutschland wurde in Buckau angelegt. Auf Initiative von Oberbürgermeister August Wilhelm Franke begann der Gartenbaudirektor von Sanssouci, Peter Joseph Lenne 1825 mit der Gestaltung.

nach oben

Stadtfeld

Der westlich von der Altstadt liegende Stadtteil setzt sich aus den schon früh verlassenen Orten Harsdorf, Schrotdorf und Rottersdorf zusammen. Erste Erwähnung finden diese Orte in Urkunden von Klöster, in denen sich die Besitzrechte nachweisen lassen. Harsdorf gehörte demzufolge im Jahre 900 zum Kloster Corvey, während Rottersdorf 937 von Otto I. dem Moritzkloster geschenkt wurde. Im Bereich der Großen Diesdorfer Strasse lagen die Grenzen zwischen den Dörfern. 

1808 wurde das Gebiet durch Napoleon der Stadtverwaltung unterstellt, konnte aber bis 1891 durch die Einschränkungen in Verbindung mit der Festung nicht bebaut werden. 1838 gab es erst auf 23 bebaute Grundstücke. Nach Aufhebung der Rayonbestimmungen stiegen die Bevölkerungszahlen sprunghaft an. 1871 wohnten 2.380 Einwohner in dem Stadtteil, 1890 waren es schon 10.792 und um 1910 32.898 Einwohner.

1884 wurde Stadtfeld dann an das Pferdebahnnetz angeschlossen und war damit an die Altstadt und somit an die anderen Stadtteile angeschlossen. 1892 wurde auf Königlichen Erlass der Name in Wilhelmstadt geändert. 1945 wurde der Name wieder in Stadtfeld geändert.

Ab 1924 begann der Bau von Wohngebieten am Rande von Stadtfeld. Die Siedlung Westernplan an der Albert-Vater-Strasse (ab 1924) und die Beims-Siedlung an der Großen Diesdorfer Strasse (ab 1925) wurden von Baugenossenschaften gebaut. In dieser Zeit nannte man Magdeburg auch die Stadt des neuen Bauwillens, welcher sich auch in der "Halle Stadt und Land" (Hermann-Gieseler-Halle) ausdrückt. Diese von Bruno Taut und Johannes Göderitz 1922 entworfene Halle zeichnet sich vor allem durch sein von Eisenbetonbögen getragenes Dach aus. 

nach oben

Diesdorf

Diesdorf liegt im westlichen Teil Magdeburgs und wurde schon frühzeitig besiedelt . Funde aus der Steinzeit weisen darauf hin, das die Gegend als bevorzugter Siedlungsplatz diente. Im Gebiet der Schrote wurde ein Gräberfeld der ausgehenden Bronzezeit (vor etwa 2.800 Jahren) und Grabstellen der frühen Eisenzeit (etwa vor 2.800 bis 1.200 Jahren) freigelegt. 

Diesdorf wird im Jahre 937 erstmals als Thietheresdorf in einer Urkunde Otto I. erwähnt. Der Name stammt wahrscheinlich von dem Besitzer eine dort ansässigen Hofes namens Diether. 

Die niedere Gerichtsbarkeit wurde in früherer Zeit vom Morizkloster ausgeübt, die es von Otto I. verliehen bekam. Der Ort war dem Kloster auch Abgabepflichtig und hatte für die Mönche Herrendienste zu leisten. 

Als der preußische Staat 1815 eine Verwaltungsneuordnung durchführte, kam Diesdorf zum Kreis Wanzleben. 

1833 wurden große Teile des Ortes durch ein Feuer vernichtet, so das von der alten Bausubstanz nicht mehr viel übrig blieb.

1926 wurde Diesdorf schließlich nach Magdeburg eingemeindet.

nach oben

Sudenburg

Die Sudenburg, erstmals im Jahre 965 als Suburbium erwähnt, lag ursprünglich im Süden der damaligen Altstadt, etwa zwischen dem Dom und dem Kloster Berge. Der Name Suburbium entstammt dem altsächsischen sudhan und bedeutet soviel wie : die Burg im Süden. 

1398 erhielt die Erzbischöfliche Landstadt das Stadtrecht. 1493 wurden die Juden aus Magdeburg vertrieben und das Judendorf als Mariendorf der Sudenburg einverleibt, ebenso kamen teile von Rottersdorf dazu.

In den Jahren 1213, 1550 und 1631 wurde Sudenburg durch die Belagerung Magdeburgs jedes mal zerstört und musste neu erbaut werden. Das geschah, durch die Ausdehnung der Altstadt, immer etwas weiter südlich. 

1813 dann musste Sudenburg aufgrund eines Dekrets Napoleon vollständig abgerissen werden, da die Stadt den Befestigungsbauwerken der Festung im Wege war. Die Bewohner der zerstörten Stadt erhielten an der Strasse nach Halberstadt Land zugeteilt und dort legte man nach einem einheitlichen Plan die neue Sudenburg an. In der Zeit der Französischen Fremdherrschaft hieß sie allerdings Katharinenstadt. 

1822 wurde der Bau der Ambrosiuskirche vollendet. 

1840 gab es in der noch selbstständigen Stadt 7 Zuckerfabriken, 8 Zichorienfabriken, sowie 1 Zigarren- und Tabakfabrik. Insgesamt waren in diesen Fabriken rund 2.500 Menschen beschäftigt.

1867 wurde Sudenburg dann als erste große Ansiedlung nach Magdeburg eingemeindet.

Nachdem die Eisenbahnstrecke 1872 nach Braunschweig eröffnet wurde erhielt der Stadtteil einen Bahnhof. Im selben Jahr wurde der Südfriedhof eröffnet und 1887 eine Pferdebahnlinie errichtet.

1881 wurde mit dem Bau des Sudenburger Krankenhause an der Leipziger Strasse begonnen. Das spätere Gustav-Ricker-Krankenhaus wurde 1954 zur Medizinischen Akademie und ist heute Universitätsklinik. 

nach oben

Randau

Archäologischer Funde beweisen eine Besiedlung des Gebietes von Randau durch Slaven um 600 v. u. Z.

Calenberge

1209 wird erstmalig Kalenberch als Besitz des Kloster Berge erwähnt.

Zusammenlegung

Randau und Calenberge gehörten erst zum Landkreis Jerichower Land I und danach (ab 1950) zum Kreis Schönebeck. Im Juni 1957 wurden beide Orte zur Gemeinde Randau-Kalenberge zusammengelegt und im Juli 1994 nach Magdeburg eingemeindet.

nach oben

Pechau

Als im Jahre 948 der Ort Pechouui in einer Urkunde von Otto I. erstmalig Erwähnung findet, beginnt die Geschichte von Pechau. Später wird der Ort auch als Pechoue, Pechowe, oder Pechow bezeichnet. Der Ursprung des Namens kommt wohl aus dem Slawischen und bedeutet Ort des Pech. 965 erhält das Moritzkloster den Ort als Geschenk von Otto I. und geht 986 mit der Errichtung des Erzbistums Magdeburg an den Erzbischof über.

1159 übergibt der Erzbischof Wichmann das Dorf an Flämische Siedler zur Kolonisation. Diese legen das "Neue Dorf" mit einem Deich an, der den Ort vor Elbhochwasser schützen soll. 1469 wird erstmalig ein hochwassersicherer Verbindungsweg zwischen Magdeburg und den ostelbischen Gebieten erwähnt, der spätere Klusdamm. Dieser hatte eine Länge von 7,6 km und wurde bis zum Jahre 1823 genutzt. Erst mit dem Bau der Berliner Chaussee nach Heyrothsberge untersagte die Stadt Magdeburg die Benutzung des Klusdamms. Heute gilt er als technisches Denkmal. 

1221 wird die Dorfkirche von Pechau erstmalig erwähnt. Diese überstand als einzige Bauwerk den Dreißigjährigen Krieg, als das gesamte Dorf zerstört wurde. 

1994 wird Pechau zusammen mit Randau-Calenberge nach Magdeburg eingemeindet.

nach oben

Reform

Am 06. Dezember 1908 beschließen 19 Mitglieder im Restaurant "Lichtenfeld" die Gründung einer Gartenstadtsiedlung. Die Gartenstadt-Kolonie Reform wurde am 04. Januar 1909 in das Genossenschaftsregister eingetragen.

Als erstes Bauprojekt sollte auf einem 20 ha großen Areal, dem Barleber Koppelanger, realisiert werden. Für 270 Arbeiterfamilien sollte eine Dorfähnliche Siedlung angelegt werden. Jedoch wurde die Förderung vom Magdeburger Stadtrat abgelehnt. Versuche in Beyendorf und Salbke Gelände zu erwerben schlugen fehl. Erst als der wahre Käufer verschleiert wird, kann ein 12 ha großes Gelände im Südwesten von Magdeburg erworben werden.

nach oben
nach oben

Rothensee

In einer Urkunde des Magdeburger Erzbischofs Wichmann wird Rothensee 1176 erstmals als Rodense erwähnt. Der Name setzt sich aus dem altsächsischen rod und seo zusammen und weist auf einen roten See hin. Der Ursprung des Dorfes lag in früheren Zeiten östlich der Elbe. Nach dem sich aber gegen 1300 der Elbarm weiter in Richtung Osten verlagerte, liegt der Ort nun westlich der Elbe. Urbar wurde das Land von holländischen Siedlern gemacht, die Erfahrung mit der Trockenlegung sumpfiger Gebiete hatten. 1731 wurde durch einen Großbrand das Dorf fast vollständig zerstört. 1788 wird die Elbe reguliert und der Flusslauf nach Osten verlegt. Dadurch wird der Hochwasserschutz verbessert. Trotzdem kommt es immer wieder vor, das der Ort durch das Wasser zerstört wird. 1845 kommt es durch die "sächsische Flut" zu schweren Schäden. Bei Magdeburg brachen auf der rechten Elbseite mehrere Deiche, so dass das Elbwasser die umliegenden Ortschaften überflutet. Infolge dessen wurde der Magdeburg-Rothensee-Wolmirstedter Deichverband gegründet, der bis 1862 einen sicheren Deich anlegte. 1869 kommt es zu einem Beschluss der Preußischen Regierung zur Deichregulierung und 1871 wurde mit dem Bau des Umflutkanals und des Pretziener Wehrs begonnen. Durch diese Maßnahmen konnte Rothensee sich weiter entwickeln und die Einwohner erlangten durch den Ackerbau einen gewissen Wohlstand. Am 01.April 1908 wurde die Landgemeinde nach Magdeburg eingemeindet. Dadurch begann die Industrialisierung des Ortes. 1910 konnte der Rangierbahnhof eröffnet werden, das Wohngebiet an der Windmühlenstrasse wurde 1921 errichtet, die von Johannes Göderitz entworfene Volksschule (heute August-Bebel-Schule) konnte 1925 übergeben werden. 1935 entstand die Braunkohle-Benzin-AG (BRABAG), 1937 die BRABAG-Siedlung. 1938 folgte das Schiffshebewerk Rothensee. Seit 1941 ist der Stadtteil mit der Straßenbahn erreichbar. 1944 wurde das KZ-Außenlager Magda angelegt. Dort mussten bis zu 4.000 KZ-Häftlinge leben und zusammen mit Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter bei der BRABAG arbeiten. Am 18.April 1945 erfolgte ein schwerer Bombenangriff auf den Rangierbahnhof und am selben Tag zogen die Amerikaner ein. Nach dem Krieg wurde 1958 eine LPG gegründet. 1960 kam das Asbestzementwerk, 1969 die Stahlgießerei und das Plattenwerk, um 1980 der Betriebshof der Straßenbahn hinzu. Nachdem die meisten veralteten Industrieanlagen nach dem Ende der DDR geschlossen wurden, hatten die Wasserstraßen ihre große Zeit. Die neuen Schleusen und das Wasserstraßenkreuz brachten neue Industrieansiedlungen.

nach oben
nach oben

SchnellzugriffNeue Seiten werden mit gelben Hintergrund dargestellt