Außenwerk |
Ein zwischen Hauptumwallung und Glacis liegendes Werk, also beispielsweise ein Ravelin, ein Hornwerk oder eine Demilune. |
Approchen |
(v. fr., Approschen), Laufgräben |
Appareille |
die Auffahrt in dem innern Raum einer Festung auf den Wallgang |
Bastion |
Besonders stark befestigtes, nach hinten offenes Festungswerk. Aus dem Wall herausragendes, nach hinten offenes Werk mit fünfeckigem Grundriss. Bastionen werden so angelegt, dass sie ihre Facen und Flanken gegenseitig schützen können. |
Brustwehr |
eine Erdanschüttung, die der Mannschaft Deckung gewähren und den Gebrauch ihrer Waffen begünstigen soll |
Bollwerk |
Veralteter Begriff für ein aus dem Wall herausragendes Werk, also eine Bastion, ein Geschützturm oder ein Rondell. |
Contrescarpe |
die äußere, gegen das Feld hin gerichtete Grabenböschung eines Werkes. |
Demilune |
Ein im Graben vor einer Bastion errichtetes, aus zwei Facen bestehendes Außenwerk. Sein Grundriss ähnelt dem des Ravelins, doch ist seine Kehle halbmondförmig |
Defensivkaserne |
Verteidigungsfähiger Kasernenbau |
Detachiertes Werk |
Vorgeschobenes Werk, das im Gegensatz zu einem Außenwerk nicht mehr mit der Umwallung der Festung in Verbindung steht und deshalb für eine selbständige Kampfführung eingerichtet ist. |
Esplanāde |
der freie Raum, der zwischen einer Stadt und der dazu gehörenden Citadelle befindlich sein muß und der wenigstens 800 Schritt betragen soll, damit die Angreifer der Citadelle die Häuser nicht zu ihrem Vortheil benutzen können. |
Enceinte |
Umwallungslinie einer Festung. |
Enveloppe |
Von zusammenhängenden oder nur durch schmale Lücken voneinander getrennten Außenwerken gebildete, zweite Umwallungslinie einer Festung. |
Eskarpe |
Innenwand eines Festungsgraben |
Festung |
ein durch die beständige Befestigungskunst so befestigter Punkt, daß er selbständig durch seine Verteidiger auch gegen eine feindliche Übermacht auf längere Dauer behauptet werden kann |
Face |
Festungsbauwerk, zum Feind hingewandte Seite einer Befestigungsanlage |
Faschine |
Strauchbündel beim Feldschanzenbau |
Fort |
Selbständiges, vorgeschobenes Werk, das strategisch wichtige Orte im Vorfeld einer Festung sichert. |
Fortifikation |
Befestigungskunst; eine in jeder deutschen Festung bestehende Ingenieurbehörde, die dem Kommandanten unterstellt ist und an deren Spitze ein Stabsoffizier (Ingenieuroffizier vom Platz) steht |
Garnison |
die Gesamtheit der zur Besatzung einer Stadt oder Festung gehörigen Truppen |
Glacis |
Erdanschüttungen (Wallanlagen) vor dem Graben, die diesen für den Feind tiefer machen und die zu diesem hin so abfallen, dass kein toter Winkel entsteht. |
Gouverneur |
der oberste Befehlshaber in einem bestimmten Bezirk, einer Provinz, einer Kolonie, einer Stadt oder einer Festung 1. Ranges. In Festungen hat der Gouverneur einen Gouvernementsstab (ein oder mehrere Generalstabsoffiziere und ein Adjutant) |
Hauptwall |
Wall um die gesamte Festung |
Hornwerk |
Weit in den Graben vorgeschobenes Außenwerk, das aus zwei durch eine Kurtine verbundenen Halbbastionen besteht und durch zwei gerade Linien eingefasst wird. |
Kaponniere |
Auch "Grabenkoffer" oder "Grabenwehr" genannt. Frei im Graben stehendes Werk, von dem aus der Graben in zwei Richtungen unter Feuer genommen werden kann. Sie besteht meist aus zwei Stockwerken, rechts und links befinden sich Ausfallhöfe. Der Zugang erfolgt durch eine Poterne. |
Kasematte |
Schusssicherer Raum in einer Festung, entweder unter der Erde, im Wall oder in besonders sicheren Gebäuden. |
Kasernen |
Gebäude, welche in Festungen und zu Standquartieren von Truppen bestimmten Orten den Soldaten zur Wohnung dienen |
Kavalier |
Geschützstellung, welche die benachbarten Werke deutlich überragt. |
Kartaune |
Festungsgeschütz |
Kronwerk |
Außenwerk, das aus zwei Halbbastionen und einer Vollbastion besteht, welche durch Kurtinen verbunden sind. |
Kurtinen |
Abschnitt des Walles, der zwei Bastionen, Geschütztürme oder Rondelle miteinander verbindet |
Künette |
In nassen Graben tiefer liegendes zweites Hindernis. |
Kontereskarpe |
Außenwand eines Festungsgraben |
Kommunicationsgraben |
Laufgräben, Verbindungswege zu den einzelnen Gebäuden inerhalb der Festung bei Belagerung |
Lafette |
Stückwagen, Gestell für Geschütze |
Lunte |
Zündstrick-, schnur |
Lünette |
Eigenständiges Werk, dessen Grundriss dem einer Bastion ähnelt. |
Palisade |
Dichte Reihe aus angespitzten, in die Erde gerammten Holzstämmen mit der Funktion eines Walles. |
Platzmajor |
Offizier vom Platz, der dem Kommandanten einer Festung oder größern Garnison zur Regelung des Garnison-und Wachdienstes beigegebene Offizier |
Poterne |
Überbauter Gang in einer Festung zum gedeckten Übergang von Bereichen innerhalb des Werkes zu Anlagen vor dem Wall oder zum Zweck eines Ausfalls. |
Protze |
Geschützwagen |
Ravelin |
Außenwerk einer Festung, niedriger als die dahinterliegenden Bastionen |
Rayon |
Die vor der Festung liegende Zone, für die Beschränkungen hinsichtlich von zivilen Bauwerken bestehen. |
Redoute |
geschlossene Feldschanze, welche zu Behauptung eines Postens, zu Deckung eines wichtigen Punktes od. zu Verstärkung einer Truppenaufstellung bestimmt ist |
Reduit |
ein in einem größeren Werk eingeschlossenes Festungswerk, worin man sich nach der Einnahme des Hauptwerkes noch halten kann |
Rondell |
Ein besonders massives Werk mit gerundetem Grundriss, das so hoch oder nur unwesentlich höher als der angrenzende Wall ist. |
Sappe |
ein gegrabener Weg, um durch die Contrescarpe in den Graben der Festung zu kommen |
Schanze |
Feldbefestigung |
Tenaille |
im Festungsbau diejenige Methode, wo die aus geraden Linien zusammengesetzte Umfangsform des Hauptwalls ununterbrochen wechselnd ausspringende und eingehende Winkel bildet |
Tenailions |
kleine Außenwerke zur Deckung der Ravelinfacen |
Transcheen |
Laufgräben, welche bei Belagerung einer Festung aufgeworfen werden |
Zernieren |
Einschließen (Blokade) einer Festung |
Zitadelle |
Große Befestigungsanlage innerhalb einer Stadt |