2005 wurde im Stadtrat ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen angenommen und beschlossen, sich dem Projekt anzuschließen, welches Stolpersteine vor Hauseingängen und auf Gehwegen verlegt, um an die Vertreibung und Ermordung von Juden, Sinti, Roma, politisch Verfolgten, Zeugen Jehovas und Opfern der Euthanasie durch die Nazis zu erinnern.
Am 18. März 2007 wurde der erste Stolperstein in Magdeburg verlegt. Dieser erhielt seinen Platz an der Südostecke des Rathauses in Gedenken an Dr. Herbert Goldschmidt, Bürgermeister von Magdeburg. Am 11. März 1933 wurde er von einem SA-Trupp aus dem Rathaus und durch die Straßen der Stadt zur Gestapo in das "Braune Haus" getrieben und dort in "Schutzhaft" genommen. 1942 wurde er in das Ghetto Riga deportiert und 1943 dort ermordet.
In Magdeburg wurden z.B. von 3200 jüdischen Menschen, die 1928 in der Stadt lebten, 1512 ermordet. 287 davon waren Kinder.
Bis jetzt wurden 155 Stolperstein-Projekte umgesetzt, die an Verfolgte und ermordete Menschen aus Magdeburg erinnern! Insgesamt wurden 497 Erinnerungssteine verlegt.
Stolperstein Nr. 1
Dr. Herbert Goldschmidt, Jurist, Bürgermeister von Magdeburg
geb: 01. September 1890 in Strehlen/Schlesien
Am 11. März 1933 Amtsenthebung durch die Nazis und in "Schutzhaft" genommen. Nach Freilassung Umsiedlung nach Berlin. Nach den Pogromen am 09. November 1938 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen verschleppt (bis zum 16. Dezember 1938). Am 13. Januar 1942 in das Ghetto nach Riga deportiert, im März 1943 dort ermordet.
Am 28./29. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben, später nach Auschwitz deportiert, 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Cecilia [Zeschi] Lerner, geb. Rudoler
geb.: 01. Mai 1892 in Bendzin, Polen
Am 28./29. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben, später nach Auschwitz deportiert, 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Ab 01. November 1943 in Westerbork/Niederlande interniert, ab 20. Januar 1944 in Theresienstadt, am 28. September 1944 nach Auschwitz deportiert, dort ermordet.
Anna Schlein, geb. Pieck
geb.: 06. Januar 1903 in Schönfließ, Oberschlesien
Ab 01. November 1943 in Westerbork/Niederlande interniert, ab 20. Januar 1944 in Theresienstadt, am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert, dort ermordet.
Vera Judith Schlein
geb.: 14. Januar 1927 in Magdeburg
Ab 01. November 1943 in Westerbork/Niederlande interniert, ab 20. Januar 1944 in Theresienstadt, am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert, dort ermordet.
Fast die ganze Zirkusfamilie Blumenfeld wurde von den Nazis umgebracht. Eugen stirbt 1937, Jeanette und Arthur überleben. Alex, Alfons, Alfred, Olympia, Ruth, Erich, Fritz, Louis und Rosa werden ermordet. Willy und Alice wählen den Freitod, das Schicksal von Betty ist unbekannt.
Alex [Emanuel] Blumenfeld, Schulreiter
geb.: 06. Juli 1885 in Keukehem
1937 Emigration nach Dänemark, 1938 nach Belgien, nach Verhaftung in Brüssel Flucht nach Frankreich, dort Verhaftung und am 14. August 1942 aus Drancy/ Frankreich nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Alfred Blumenfeld, Kaufmann
geb.: 01. März 1891 in Marienburg
Kämpft im 1. Weltkrieg und erhält das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach dem 09. November 1938 nach Buchenwald deportiert, Flucht nach Frankreich und Internierung, am 31. August 1942 nach Auschwitz deportiert, auf dem Todesmarsch bei Groß Rosen am 03. Februar 1945 verstorben.
Alfons Blumenfeld, Zirkusdirektor, Tierlehrer
geb.: 31. Mai 1887 in Mannheim
Nach dem 09. November 1938 nach Buchenwald deportiert, Flucht nach Frankreich und Internierung, am 31. August 1942 nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Olympia Blumenfeld, geb. Könyet, Parforcereiterin
geb.: 08. August 1895 in Ungarn
Am 16. September 1942 nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Ruth Berousek, geb. Blumenfeld,
geb.: 24. November 1913 in Magdeburg
Nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz am 14. September 1942 ermordet.
Erich Blumenfeld, Dressurreiter
geb.: 10. Januar 1901 in Guhrau, Schlesien
Emigration nach Frankreich und dort interniert, am 06. März 1943 nach Majdanek deportiert, dort ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Fritz [Friedrich] Blumenfeld, Zirkusverwalter
geb.: 27. Mai 1899 in Waldenbug
1938 Auswanderung nach Holland. Von dort Emigration nach Frankreich, dort interniert, am 09. September 1942 aus Drancy nach Auschwitz deportiert, auf dem Todesmarsch nach Groß Rosen verschollen.
Willy [Wilhelm] Blumenfeld, Clown Kucki
geb.: 04. Juli 1898
Emigration nach Frankreich. Internierung in Drancy und am 31. August 1942 nach Auschwitz deportiert, dort Freitod.
Louis [Ludwig] Blumenfeld, Zirkusunternehmer, Artist
geb.: 07. März 1866 in Mönchengladbach
Am 18. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, am 26. Februar 1943 dort verstorben.
Alfons Blumenfeld-Gerausch
geb.: unbekannt
Verbleib unbekannt
Lisette Blumenfeld-Gerausch
geb.: 01. Juni 1871 in Lüchow
am 18. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, 18. November 1943 nach Auschwitz, dort ermordet
Amanda Blumenfeld-Gerausch
geb.: unbekannt
1941 oder 1942 von der Gestapo verhaftet, genauer Todestag unbekannt.
Alice Blumenfeld
geb.: 01. August 1895 in Rendsburg
Am 21. November 1942 nach der Deportation ihrer Mutter, Rosa Blumenfeld, Freitod in Magdeburg.
Rosa Blumenfeld, geb. Strassburger
geb.: 28. Januar 1863 in Groß-Steinheim
Am 18. November 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 28. März 1943 ermordet.
Regina Koßmayer, Artistin
geb.: 01. März 1872 in Rendsburg
Am 11. Januar 1944 nach Theresienstadt deportiert, dort am 17. April 1944 verstorben.
Ulrich Blumenfeld, Circus- und Lichtspielinhaber
geb.: 23. Mai 1902 in Guhrau (Schlesien)
Am 13. Juli 1942 vermutlich nach dem Warschauer Ghetto deportiert und von dort dann in das Vernichtungslager Treblinka, weiteres Schicksal unbekannt.
Aron Alexander Blumenfeld, Metzger
geb.: 12. Oktober 1861 in Rothenburg/Fulda
Am 05. September 1942 aus Köln nach Theresienstadt deportiert, dort am 23. November 1942 gestorben.
Hermann Blumenfeld
geb.: 03. Dezember 1891 in Köln
Nach den Novemberpogromen 1938 verhaftet und bis zum 23. Februar 1939 im KZ Dachau eingesperrt. 1943 wird er von Köln aus nach Auschwitz deportiert und dort am 27. April 1943 ermordet.
Albert Blumenfeld, Artist
geb.: 01. Oktober 1873 in Lübben
Am 28. März 1942 mit fast 1000 anderen Juden von Berlin nach Piaski/Lublin deportiert. Wahrscheinlich im Vernichtungslager Belzec ermordet.
Karl (Carl) Blumenfeld, Artist
geb.: 26. Dezember 1887 in Bütow/Pommern
Am 28. März 1942 mit fast 1000 anderen Juden von Berlin nach Piaski/Lublin deportiert. Wahrscheinlich im Vernichtungslager Belzec ermordet.
Clara Blumenfeld, Artistin
geb.: 12. November 1881 in Landsberg
Am 28. März 1942 mit fast 1000 anderen Juden von Berlin nach Piaski/Lublin deportiert. Wahrscheinlich im Vernichtungslager Belzec ermordet.
Hermann Blumenfeld, Artist
geb.: 30. März 1872 in Elmshorn
Am 28. März 1942 mit fast 1000 anderen Juden von Berlin nach Piaski/Lublin deportiert. Wahrscheinlich im Vernichtungslager Belzec ermordet.
Cerline (Carolina) König geb. Blumenfeld, Artistin
geb.: 20. März 1888 in Zerbst
Am 05.Januar 1945 von Berlin nach Theresienstadt deportiert. Nachdem sie die Torturen im KZ überlebt hat, verstirbt sie am 24.September 1945 an den schweren gesundheitlichen Schäden in Berlin.
Adolf Blumenfeld, Artist
geb.: 16.März 1892 in Kohlow/Neumark (heute Kowalow, PL)
Am 03.März 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert und gleich nach der Ankunft dort in der Gaskammer ermordet.
Hugo Straßburger, Artist und Pferdedresseur
geb.: 27. März 1880 in Gerbstedt
Emigration nach Frankreich, in den Lagern Beaune-la-Rolande, Gurs und Drancy interniert, von dort am 12.August 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Emigration nach Frankreich, in den Lagern Beaune-la-Rolande, Gurs und Drancy interniert, von dort am 11.Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Henriette Straßburger, Artistin
geb.: 07.Dezember 1912 in Strehlen
Emigration nach Frankreich, in den Lagern Beaune-la-Rolande, Gurs und Drancy interniert, von dort am 28. Juni 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
1942 durch die Gestapo verhaftet weil sie sich weigert den Namen "Sarah" zu tragen, im Januar 1943 nach Auschwitz deportiert, am 01.Juni 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Emil Kaufmann, Rechtsanwalt, Notar, Justizrat, Major
geb.: 29. Juni 1864 in Deutsch Krone/ Westpreußen
Teilnehmer am I.Weltkrieg, Träger des Eisenen Kreuzes II. und vielen weiteren hohen Auszeichnungen, in Halberstadt verhaftet und nach Auschwitz deportiert, am 15.Februar 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Am 06.Dezember 1942 nach Riga deportiert, am 01.November 1944 im KZ Stutthof, Anfang 1945 auf Todesmarsch, bei Lauenburg irrtümlich von einem Rotarmisten erschossen.
Am 18. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, am 22. Februar 1943 in Theresienstadt verstorben.
Dr. Robert Philippson, Gymnasialprofessor
geb.: 14.Mai 1858 in Magdeburg
Am 18.November 1942 nach Theresienstadt deportiert, am 27. November 1942 in Theresienstadt verstorben.
Julius Philippson, Lehrer
geb.: 08.April 1894 in Magdeburg
Am 05. August 1937 von der Gestapo verhaftet, am 25. Juli 1938 vor dem Volksgerichtshof angeklagt und im Dezember 1938 zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Im Mai 1943 nach Auschwitz deportiert, dort im August 1943 ermordet.
Am 03.Oktober 1939 im KZ Buchenwald inhaftiert, am 16./19.Oktober 1942 nach Auschwitz deportiert, am 10.März 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Frieda Wiesner
geb.: 13.September 1902 in Sniatyn/ Polen
Am 11.Juli 1942 ins Warschauer Ghetto deportiert, dort ermordet, Todestag unbekannt.
Lea [Lilly] Wiesner, Schülerin
geb.: 28.Juni 1928 in Magdeburg
Am 11.Juli 1942 ins Warschauer Ghetto deportiert, dort ermordet, Todestag unbekannt.
Nach Machtübernahme der Nazis für drei Monate in "Schutzhaft". In der illegalen KPD-Bezirksleitung Magdeburg aktiv. Im November 1933 erneut verhaftet und nach sechs Monaten im KZ Esterwegen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 24. Juli 1944 verhaftet und am 01. November 1944 vom Volksgerichtshof wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt, am 05. Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg durch Fallbeil hingerichtet.
Steinverlegeort: Gerhart-Hauptmann-Straße/Ecke Kleine Lindenallee
1933 verhaftet und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 24. Juli 1944 verhaftet und am 01.November 1944 vom Volksgerichtshof wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt, am 05.Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg durch Fallbeil hingerichtet.
geb.: 18. Oktober 1906 in Niederschelderhütte/ Rheinland-Pfalz
1933 in "Schutzhaft" genommen. Im November 1933 erneut verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 09. Juli 1944 durch die Gestapo in Berlin verhaftet, am 01. November 1944 vom Volksgerichtshof wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt, am 05. Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg durch Fallbeil hingerichtet.
Im März 1939 verhaftet und bis November 1941 in Untersuchungshaft. Am 24.Juli 1944 durch die Gestapo in Berlin verhaftet, nach Folter in Gestapo-Haft Suizid am 27.Juli 1944.
Im Januar 1934 verhaftet und wegen Hochverrat zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Danach bis Februar 1941 "Schutzhaft" im KZ Sachsenhausen. Am 09. Juli 1944 durch die Gestapo in Berlin verhaftet, am 01.November 1944 vom Volksgerichtshof wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt, am 05. Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg durch Fallbeil hingerichtet.
1933 Flucht nach Jugoslawien, 1941 nach Italien, am 23.März 1944 während einer Vergeltungsaktion durch SS-Einheiten in den ardeatinischen Höhlen bei Rom ermordet.
Im Oktober 1938 nach Bentschen/Polen abgeschoben, 1942 im Ghetto Tarnow ermordet.
Marie Marja Horowitz, geb. Bronner
geb.: 24. Dezember 1902 in Ozwiecim (Auschwitz)/ Polen
In Belgien von der Gestapo verhaftet, am 13. Januar 1942 in das Ghetto Riga deportiert, am 09. August 1944 ins KZ Stutthof deportiert, dort ermordet.
Naphtule Nathan Torker, Kaufmann
geb.: 19. November 1905 in Kalusz (Galizien, heute Ukraine)
Am 28. Oktober 1938 bei der „Polenaktion“ verhaftet, in Bentschen (Zbaszyn/Polen) interniert, 1939 zurück nach Magdeburg, Flucht im Sommer 1939 nach Polen.
Nach Machtübernahme der Nazis 1933 mehrmals kurz verhaftet, 1939 erneute Verhaftung und bis April 1943 im KZ Buchenwald eingesperrt. Im Dezember 1943 erneut verhaftet und im Gestapo-Lager Magdeburg Rothensee inhaftiert, ab März 1944 im KZ Neuengamme bei Hamburg, dort am 27.Mai 1944 ermordet.
Am 17. Januar 1934 verhaftet, aber nach vier Wochen wieder entlassen. Anfang Januar 1939 erneut verhaftet und bis 1941 in Gestapo-Haft in Magdeburg, 1941 zu 15 Monaten Gefängnis wegen "illegaler Parteiarbeit" verurteilt und in das KZ Neuengamme, als "Schutzhäftling", eingewiesen. Am 03. Mai 1945 in der Neustädter Bucht bei Lübeck bei einem Luftangriff britischer Bomber auf einem KZ-Schiff ums Leben gekommen.
Am 27. September 1933 kommt er erstmals in Polizeihaft (für einen Tag). Die nächsten Verhaftungen erfolgen am 03. Mai 1935 (bis 09. Mai 1935), am 02. Juli 1935 (wegen Beleidigung drei Monate Gefängnis), am 27. Januar 1937 (Verstoß gegen das "Heimtückegesetz", verurteilt am 14. Mai 1937 zu 1 Jahr 3 Monate Gefängnis), am 03. September 1938 (am 13. Januar 1939 Veruteilung zu 1 Jahr 2 Monate Gefängnis).
Am 14. April 1944 erneut verhaftet, wird er am 03. August 1944 unter dem Vorwurf gegen §175 verstoßen zu haben, als "gefährlicher Gewohnheitsverbrecher" zum Tode verurteilt und am 07. November 1944 im Zuchthaus "Roter Ochse" Halle hingerichtet.
Der Scharfrichter, Alfred Roselieb, war in Halle an 931 Hinrichtungen beteiligt und wurde nie zur Verantwortung gezogen.
Steinverlegeort: Große Steinernetischstraße/ Ecke Breiter Weg
Paul Walther Karl Juhe, kaufmännischer Angestellter
geb.: 15. November 1897 in Magdeburg
Am 01. März 1937 verhaftet und im Juni 1937 wegen Verstoß gegen §175a zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Am 08. Juni 1940 als "Schutzhäftling" im KZ Sachsenhausen, dort am 11. Juni 1940 verstorben (angeblich "Selbstmord").
Am 18. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 16. Juli 1943 verstorben.
Max Arensberg, Metzger, Kultusbeamter
geb.: 01. August 1876 in Düren
Am 10. November 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt, am 18. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 26. Dezember 1943 verstorben.
Ernst Michael Steiner, Bankkaufmann
geb.: 29.Februar 1904 in Magdeburg
Ende 1937 Flucht nach Oss/Brabant in den Niederlanden, dort 1942 im Kamp Westerbork interniert, am 31.August 1942 nach Auschwitz deportiert und am 11. März 1943 in Konzentrationslager Fürstengrube, (Lager Ostland) ermordet.
Theresia Steiner geb. Gans, Modistin
geb.: 25.Mai 1907 in Mülheim/ Ruhr
Ende 1937 Flucht nach Oss/Brabant in den Niederlanden, dort 1942 im Kamp Westerbork interniert, am 31.August 1942 nach Auschwitz deportiert und dort am 03.September 1942 ermordet.
Egon Arthur Steiner
geb.: 09.März 1937 in Magdeburg
Ende 1937 Flucht nach Oss/Brabant in den Niederlanden, dort 1942 im Kamp Westerbork interniert, am 31.August 1942 nach Auschwitz deportiert und dort am 03.September 1942 ermordet.
Steinverlegeort: Freifläche vor dem Durchgang zur Peter-Paul-Straße
Am 14. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert, im Sommer 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Dr. jur. Max Kaufmann, Richter, Jurist
geb.: 04. August 1885 in Magdeburg
Am 14. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert, im Sommer 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Dr. Michael Lehfeldt, Zahnarzt
geb.: 05. September 1873 in Treptow/Rega (heute Trzebiatów/ PL)
Am 25. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort am 16. Mai 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Thekla Lehfeldt, geb. Voss, Laborgehilfin
geb.: 20. April 1888 in Wollstein/Hessen
Am 25.11.1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort am 16. Mai 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Helene Spanier, geb. Lehmann
geb.: 30. Mai 1860 in Pasewalk
Am 31.Januar 1939 in die Niederlanden geflüchtet, ab dem 15. Mai 1943 im Kamp Westerbork interniert, dort am 03. Juni 1943 gestorben.
Gertrud Spanier
geb.: 07. Januar 1888 in Magdeburg
In die Niederlande emigriert, ab dem 15. Mai 1943 im Kamp Westerbork interniert und von dort am 24. August 1943 nach Auschwitz deportiert, dort ermordet.
Steinverlegeort: 100 m Richtung Osten von Tunnelausfahrt Walther-Rathenaustraße
Am 11. November 1938 verhaftet und von einem Sondergericht nach dem Heimtückegesetz verurteilt. Nach Strafverbüßung in Schutzhaft genommen. Im KZ Ravensbrück am 20. August 1942 verhungert.
1940 KZ Neuengamme, Januar 1941 KZ Dachau, ab Juli KZ Buchenwald, März 1942 KZ Ravensbrück, Mai 1942 KZ Sachsenhausen, am 10. Juli 1942 im Außenkommando Klinkerwerk ermordet
1938 Zuchthaus Coswig, August 1943 KZ Buchenwald, Februar 1944 Außenlager Mittelbau-Dora, am 09. April 1944 im KZ Bergen-Belsen an Entkräftung verstorben
1939 Flucht nach Holland, 1942 in Amsterdam/ Holland verstorben.
Rosa Jenny Elli Petzall, geb. Cohn, verw. Sander
geb.: 16.April 1865 in Magdeburg
1938 Flucht nach Holland, 1944 nach Theresienstadt deportiert, 1945 in Theresienstadt befreit, am 11. November 1946 in London verstorben.
Alice Schüler, geb. Cohn-Petzall
geb.: 30. Juli 1889 in Magdeburg
Aus Westerbork/Holland am 05. April 1943 nach Theresienstadt, am 18. Mai1944 nach Auschwitz deportiert, am 07. Juli 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Ernst Schüler, Kaufmann +
geb.: 26. Februar 1882 in Düsseldorf
Aus Westerbork/Holland am 05.April 1943 nach Theresienstadt, am 18. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert, am 07. Juli 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Im September 1939 verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt, am 24. Oktober 1940 KZ Dachau, ab 05. Juli 1941 wieder im KZ Buchenwald, dort am 27. März 1942 ermordet.
Flucht nach Frankreich, Internierung im Camp Pithiviers, am 03. August 1942 nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Idessa Gryncajgier, geb. Friderich
geb.: 06. Juni 1903 (03.03. 1903?) in Sosnowiec/ Polen
Flucht nach Frankreich, Internierung im Camp Pithiviers, am 03. August 1942 nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Minna Gryncajgier, Schülerin
geb.: 28.April 1926 in Magdeburg
Flucht nach Frankreich, Internierung im Camp Pithiviers, am 31. Juli 1942 nach Auschwitz deportiert, am 10. Oktober 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Steinverlegeort: Weitlingstraße/Ecke Große Steinernetischstraße
Etwa 1940 Emigration nach Holland, am 09.April 1943 Internierung im Lager Westerbork/Holland, am 18. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, dort am 21. Mai 1943 ermordet.
Dr. Rudolf Loewenthal, Sanitätsrat, praktischer Arzt
geb.: 08.Januar 1865 in Strasburg/Westpreußen
Etwa 1940 Emigration nach Holland, am 09.April 1943 Internierung im Lager Westerbork/Holland, am 18. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, dort am 21. Mai 1943 ermordet.
Flucht nach Frankreich, dort interniert und am 28.Oktober 1943 von Drancy/ Frankreich nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Kalmann Drechsler, Kaufmann
geb.: 15.April 1891 in Mszana Dolna/ Galizien
Flucht nach Frankreich, dort interniert und am 28.Oktober 1943 von Drancy/ Frankreich nach Auschwitz deportiert, im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, genauer Todestag unbekannt.
Wolfgang Drechsler
geb.: 31.Mai 1922 in Magdeburg
Am 28.Oktober 1938 nach Polen abgeschoben, 1941 im Ghetto Lemberg umgekommen, genauer Todestag unbekannt.
Den Krieg und die Verfolgung überlebend, wird sie am 28. Juli 1946 in der Wiener Straße ermordet aufgefunden.
Max Martin Friedländer, Zahnarzt
geb.: 23.August 1900 in Preußisch-Eylau (Ostpreußen)
Ab 1939 Zwangsarbeit in der Firmen Bische&Sohn und Hanack, zeitweise im Arbeitslager Rothensee, 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, dort am 23.Januar 1944 umgebracht.
Steinverlegeort: Fußweg zwischen Listemann- und Rathenaustraße
Am 06. August 1945 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, 1937 entlassen und gleich wieder zu neun Tagen Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Am 12.Juni 1939 verhaftet und in das Polizeigefängnis eingeliefert. Am 20. November 1939 zu 10 Monaten Gefängnis nach §175 verurteilt. Zum Haftende am 01. Juni 1940 Anordnung der Schutzhaft durch die Magdeburger Kriminalpolizei und Einweisung in das KZ Sachsenhausen. Am 09. Juni 1942 verstirbt er dort an angeblicher Herz- und Kreislaufschwäche.
Am 01. August 1935 verhaftet und zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Am 25. Januar 1938 erneut verhaftet und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Vom 16. Juni 1938 bis 19. Februar 1942 Zuchthaus Coswig, danach "Schutzhaft" im KZ Buchenwald, ab dem 13. März 1942 im KZ Ravensbrück, am 20. Juli 1942 in das KZ Dachau verlegt, dort wahrscheinlich am 17. November 1942 ermordet.
Elisabeth Rauch, geb. Herzberg, evangelische Pfarrfrau in der Ambrosiusgemeinde Sudenburg
geb.: 23. Oktober 1875 in Aachen
Am 17.Juni 1942 in Aachen in einem Sammellager interniert und am 25. Juli 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, dort am 12. Oktober 1942 verstorben.
Am 30.April 1933 Übersiedlung nach Straßburg im Elsass, 1936 nach Paris. Dort interniert und am 19. Juni 1942 aus dem Camp Drancy bei Paris nach Auschwitz-Birkenau deportiert, dort ermordet.
Am 08.Juli 1938 Verhaftung und am 04.Oktober 1938 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Urteilsbegründung: "Rassenschande". Nach Haftentlassung am 04.August 1940 aus dem Zuchthaus Coswig nach Schanghai ausgereist, dort 1943 umgekommen (ermordet).
Elly Böhm
geb.: 19.Juli 1882 in Breslau
Am 13./14. April 1942 in das Ghetto Warschau, von dort in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, dort 1942 umgekommen.
Margarete Böhm
geb.: 05. August 1884 in Brieg/ Schlesien
Am 13./14. April 1942 in das Ghetto Warschau, von dort in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, dort 1942 umgekommen.
1937 Flucht nach Den Haag/ Niederlande, am 05. März 1943 in das KZ Hertogenbosch deportiert, 23.Mai 1943 im Camp Westerbork interniert,
am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, dort am 28. Mai 1943 ermordet.
Charlotte Hirsch, geb. Gottschalk
geb.: 01.Juli 1894 in Magdeburg
1939 Flucht nach Den Haag/ Niederlande, am 05. März 1943 in das KZ Hertogenbosch deportiert, 23. Mai 1943 im Camp Westerbork interniert,
am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, dort am 28. Mai 1943 ermordet.
Deportiert am 14.April 1942 in das Ghetto Warschau, später in das Vernichtungslager Treblinka, weiteres Schicksal unbekannt.
Karl Beck, Kaufmann
geb.: 27. Mai 1899 in Wien
1934 in Magdeburg verhaftet, am 01. Oktober 1934 Berlin Verurteilung zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus (Luckau), 16. Juli 1936 Untersuchungsgefängnis Berlin, dort am 18.Juli 1936 ermordet.
Gerda Seligsohn, geb. Meissner, verwitwete Beck
geb.: 02.September 1911 in Berlin
1934 in Magdeburg verhaftet, 01. Oktober 1934 in Berlin Verurteilung zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis, 29. November 1938 Flucht nach Amsterdam, im Camp Westerbork interniert, am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, dort am 28. Mai 1943 ermordet.
Walter Beck
geb.: 06.April 1932 in Magdeburg
Am 29.November 1938 Flucht nach Amsterdam, 1943 im Camp Westerbork interniert, am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, dort am 28. Mai 1943 ermordet.
Am 18. März 1939 verhaftet und "Schutzhaft" angeordnet, am 28. September im KZ Buchenwald inhaftiert. Am 13./14. April 1942 in das KZ Ravensbrück und am 21. Mai 1942 nach Sachsenhausen verschleppt, dort am 28. Mai 1942 erschossen.
Käthe Organek, geb. Weiß
geb.: 12. April 1894 in Köthen
Am 18. März 1939 verhaftet und "Schutzhaft" angeordnet, am 30. September in das KZ Ravensbrück deportiert, dort am 14. Mai 1942 ermordet.
Ida Weiß, geb. Hirschfeld
geb.: 15. August 1867 in Wulfen/Anhalt
Am 02. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 29. März 1943 verstorben.
geb.: 02. November 1894 in Fermersleben / Magdeburg
Am 28. März 1938 verhaftet, am 10. April 1938 wegen ihres Engagements für die Zeugen Jehovas zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, ab 29. Juni 1939
“Schutzhaft” im KZ Ravensbrück, wahrscheinlich in Bernburg vor dem 21. Juli 1942 ermordet.
Am 31. August 1940 verhaftet, am 06. Februar 1941 wegen Verstoß gegen § 175 StGB zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt, am 27. Mai 1944 in Haft verstorben.
Am 17. Oktober 1940 verhaftet, am 09. Januar 1941 wegen Verstoß gegen § 175 zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnishaft verurteilt, am 09. Januar 1942 in “Vorbeugehaft” genommen und ab dem 19. Februar 1942 im KZ Buchenwald, ab 12. März 1942 KZ Natzweiler, 16. August 1942 KZ Dachau, dann am 26. Oktober 1942 in das Vernichtungslager KZ Auschwitz deportiert und dort am 13. Februar 1943 ermordet.
Steinverlegeort: am City-Carré, östlicher Vorplatz
Am 19. Februar 1941 werden aus der Pfeifferschen Anstalt 26 Männer in die Provinzial-Irrenanstalt Altscherbitz transportiert. Von dort werden sie am 18. April 1941 in die Tötungsanstalt der Landesheil- und Pflegeanstalt Bernburg/Saale "verlegt" und noch am Tag ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet.
Karl Ernst Erich Adler
geb.: 15. Januar 1905 in Magdeburg
Albert Fritz Arent
geb.: 24. November 1911 in Aschersleben
Franz Otto Baehr, Schmied
geb.: 04. Dezember 1906 in Schönnewitz
Carl Richard Brauer
geb.: 22. August 1882 in Laucha
Franz Adolf Wilhelm Braun
geb.: 25. Oktober 1888 in Magdeburg
Walter Emil Eilfeld
geb.: 29. April 1924 in Unteresperstedt
Otto Elsner
geb.: 08. August 1914 in Groß Salze/Schönebeck
Hermann Fey
geb.: 15. Juli 1908 in Zilbeck
Richard Bruno Franz
geb.: 12. Juli 1908 in Berlin
Erich Emil Fricke
geb.: 05. April 1902 in Halberstadt
Friedrich Carl Gössner
geb.: 02. Juli 1900 in Bad Kösen
Hermann August Gutewort
geb.: 26. August 1865 in Jessen
Guido Hesse, Musiklehrer
geb.: 01. Juli 1888 in Hamburg
Otto Karl Hüttepohl
geb.: 01. November 1911 in Heteborn
Ernst Willy Keil
geb.: 11. September 1904 in Greiz
Bernhard Karl Emil Kunze
geb.: 03. Februar 1918 in Bad Kösen
Friedrich Otto Litte
geb.: 15. Juli 1888 in Calbe/Saale
Pankraz Möser
geb.: unbekannt
Richard Rudolf Moser
geb.: 04. Mai 1906 in Hartmannsdorf/Bad Köstritz
Richard Bernhard Quappe
geb.: 05. Mai 1902 in Rixdorf
Erich Rasch
geb.: 03. Februar 1921 in Halle/Saale
Paul Robold
geb.: 17. Juni 1903 in Gera
Emil Rulff
geb.: 23. Oktober 1908 in Frohse
Karl Hermann Sack, Bäckergeselle
geb.: 08. März 1903 in Wittenberg
August Walter Schiedung
geb.: 09. Februar 1906 in Bockelnhagen
Alfred Ullrich
geb.: 08. Januar 1909 in Rixdorf
Steinverlegeort: Pfeiffersche Stiftungen, Haus Bethanien, Pfeifferstraße 3-7
Am 10. November 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt, im Dezember 1938 Emigration nach Holland, 1939 erneut verhaftet und in das KZ Sachsenhausen verschleppt und dort am 20. März 1940 ermordet.
Am 14. April 1942 aus der israelitischen Erziehungsanstalt für geistig und körperlich behinderte Kinder in Beelitz nach dem Ghetto Warschau deportiert, von dort nach dem 21.Juli 1942 nach Treblinka verschleppt und dort ermordet.
Leopold Wolff, Bankbeamter
geb.: 08. August 1889 in Göttingen
Am 14. April 1942 in das Ghetto Warschau deportiert, nach dem 21. Juli 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet.
Am 14. Juni 1938 in das KZ Buchenwald verschleppt, am 24. Oktober 1940 in das KZ Dachau und am 03. Juli 1941 in das KZ Sachsenhausen verlegt, dort am 25. März 1942 ermordet
Hulda Klara Zadeck, Buchhalterin
geb.: 21. April 1871 in Schönlanke/Posen
Am 02. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 04. Februar 1943 gestorben.
Wieviele Patienten aus den Pfeifferschen Stiftungen nach Uchtspringe "verlegt" wurden ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass Uchtspringe seit 1940 als „Zwischenanstalt“ der „Aktion T4“ für die Tötungsanstalten Brandenburg und Bernburg diente. Der Begriff "verlegt" bedeutete im Sprachgebrauch der Euthanasie die Ermordung der Kinder und Erwachsenen. Etwa 500 Menschen wurden in Uchtspringe im Rahmen der Aktion T4 getötet, die dafür verantwortlichen Ärzte nie rechtskräftig verurteilt.
In der "Kinderfachabteilung" wurden an den Kindern medizinische Experimente, Versuche und Tests durchgeführt. Am Ende stand immer der Tod. Die dafür zuständige Leiterin, Dr. Hildegard Wesse, gab in einem späteren Prozess selbst an, mindestens 60 Kinder „eingeschläfert“ zu haben. Sie wurde in Bezug auf die Tötung behinderter Kinder freigesprochen und konnte nach dem Krieg in Braunschweig weiter praktizieren.
Martha Arendt
geb.: 06. November 1891 in Hohendodeleben
Seit dem 02. Februar 1907 in der Pfeifferschen Stiftung untergebracht, wird sie am 31. März 1941 in die Landesheilanstalt Neuhaldensleben und von dort am 12. Mai 1941 nach Uchtspringe verlegt. Am 20. Mai 1944 kommt sie in Magdeburg, Umfassungsstraße 76a, einer Nebenanstalt von Uchtspringe und nun als Lazarett genutzten Schule, ums Leben. Der Anstaltsleiter Dr. Beese nennt als Todesursache "Schwachsinn und Kreislaufschwäche".
Berta Charlotte Berger
geb.: 01. Juni 1910 in Leipzig
Seit 1920 in den Pfeifferschen Stiftungen untergebracht, wird sie am 30. Mai 1941 in die Landesheilanstalt Uchtspringe verlegt. Dort stirbt sie am 16. August 1943, angeblich an Kreislaufschwäche.
Elfriede Blochmann
geb.: 01. Mai 1926 in Erfurt
Am 30. Mai 1941 wird sie aus der Pfeifferschen Stiftung nach Uchtspringe verlegt. Dort stirbt sie am 29. Oktober 1942 in der "Kinderfachabteilung", einer Abteilung wo medizinische Versuche und Test an den Patienten vorgenommen werden.
Elfriede Berta Klara Bormann
geb.: 31. Mai 1920 in Magdeburg
Ab dem 01. Dezember 1930 in Obhut der Pfeifferschen Stiftung. Am 31. März 1941 Verlegung in die Landesheilanstalt Neuhaldensleben. Von dort wird sie am 12. Mai 1941 in die Landesheilanstalt Uchtspringe überstellt wo sie am 10. Oktober 1942 verstirbt.
Magdalena Elsbeth Martha Böttcher
geb.: 16. April 1873 in Sangerhausen
Sie wird am 02. November 1906 in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen. Am 30. Mai 1941 wird sie in die Landesheilanstalt Uchtspringe verlegt. Dort stirbt sie am 28. November 1941 an "Grippe bei angeborenem Schwachsinn"
Magda Else Braune, Dienstmädchen
geb.: 12. September 1889 in Kalbe/Milde
Am 01. Oktober 1908 auf Probe zur Ausbildung in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen, jedoch wegen ihrer Krankheit (Verkrümmung der Wirbelsäule) Abbruch der Tätigkeit. Am 24. Februar 1937 Aufnahme als Pflegling. Zusammen mit anderen Patienten am 30. Mai 1941 nach Uchtspringe verlegt. Dort stirbt sie am 20. Juli 1941. Der "behandelnde" Arzt Dr. Beese vermerkt als Todesursache "schweres Krüppelleiden, allgemeines Siechtum und akuten Darmkatarrh".
Ursula Martha Bunk
geb.: 07. Juli 1925 in Barleben
Vom 27. September 1932 an lebt sie in der Pfeifferschen Stiftung. Am 30. Mai 1941 wird sie nach Uchtspringe verlegt. Dort stirbt sie am 24. September 1941 an "Lungenödem", nach dem sie in die "Kinderfachabteilung" aufgenommen wurde.
Franziska Cechini, Arbeiterin, Dienstmädchen
geb.: 19. Mai 1901 in Siersleben/Mansfelder Land
Nach einem Arbeitsunfall wird sie am 15. November 1927 in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen. Am 30. Mai 1941 wird sie nach Uchtspringe verlegt wo sie am 27. August 1941 verstirbt.
Anna Elisabeth Lucie Gerloff
geb.: 26. März 1895 in Meitzendorf
Am 25. Januar 1935 wird sie wegen Lähmung der Beine in den Pfeifferschen Stiftungen aufgenommen. Am 30. Mai 1941 wird sie nach Uchtspringe verlegt wo sie am 11. Dezember 1941 verstirbt.
Günter Adolf Heinrich Gurschke
geb.: 04. Mai 1927 in Hörsingen
Er wird am 20. Februar 1941 in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen. Am 30. Mai 1941 wird er nach Uchtspringe verlegt wo er schon am 05. August 1941 an Lungenentzündung "verstirbt".
Friederike Charlotte Ida Hartkopf
geb.: 22. September 1890 in Gerbstedt
Seit dem 25. Juni 1908 wohnte sie im Haus Bethesda der Pfeifferschen Stiftung. Am 30. Mai 1941 wird sie in die Landesheilanstalt Uchtspringe verlegt wo sie bis 1944 bleibt. Am 28. Juni 1944 wird sie in die Landesheilanstalt Pfafferode verlegt, wo sie am 30. Oktober 1944 an einer Lungenentzündung "verstirbt".
Joachim Rolf Helsinger
geb.: 22. März 1927 in Köthen
Er ist erst seit dem 02. Mai 1941 in der Pfeifferschen Stiftung untergebracht, als er schon am 30. Mai zusammen mit mehr als 20 anderen Patienten in die Landesheilanstalt Uchtspringe verlegt wird. Am 16. September 1941 wird er in die "Kinderfachabteilung" verlegt. Am 19. Oktober 1941 ist er tot, gestorben an einer "Gehirnhautentzündung".
Hans-Joachim Rudolf Heyer
geb.: 31. Dezember 1931 in Magdeburg
1934 im Kaiserhaus der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen, wird er im August 1935 auf Bitten der Eltern von dort entlassen, aber im September 1936 wieder aufgenommen. Am 30. Mai 1941 wird er in die Landesheilanstalt Uchtspringe verlegt wo er am 21. Dezember 1942 "verstirbt".
Gerda Himburg
geb.: 16. Februar 1928 in Halle/Saaale
Sie wird am 02. Januar 1933 in die Pfeiffersche Stiftung aufgenommen.
Am 30. Mai 1941 wird sie in die Landesheilanstalt Uchtspringe „verlegt“. Dort wird sie am 09. Februar 1942 im Rahmen der Aktion T4 ein Opfer des „Euthanasie“-Programms der Nationalsozialisten.
Emil Günther Paul Georg Holzhäuser
geb.: 07. Mai 1927 in Sondershausen
Am 30. Mai 1941 in die Landesheilanstalt Uchtspringe „verlegt“ kommt er dort schon am 03. Juli 1941 ums Leben. Angebliche Todesursache: "Lungenentzündung"
Dorothea Marie Käsemadel geb. Richter
geb.: 17. September 1855 in Zschepen/Kreis Delitsch
Sie wird am 11. August 1938 mit 83 Jahren in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen und am 30. Mai 1941 in die Landesheilanstalt Uchtspringe „verlegt“. Am 15. Oktober 1942 ist sie tot, gestorben an "Altersschwäche und Altersschwachsinn".
Horst Kurt Otto Liebig
geb.: 04. April 1934 in Bitterfeld
Am 04. Juli 1939 Aufnahme in die Pfeiffersche Stiftungen, am 30. Mai 1941 in die Landesheilanstalt Uchtspringe „verlegt“ und am 02. September 1941 an "Lungenentzündung" verstorben.
Lina Liesenberg
geb.: 29. März 1900 in Wahrstedt bei Halberstadt
Sie wird am 13. Januar 1910 in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen. Am 25. August 1941 wird sie nach Uchtspringe "verlegt" wo sie am 02. September 1942 an "Lungenentzündung bei angeborenen Schwachsinn" verstirbt.
Friedrich Müller
geb.: 26. November 1917 in Neuwied
Er wird am 01. Juni 1928 in der Neinstedter Anstalt aufgenommen und von dort am 31. Oktober 1931 in die Pfeifferschen Stiftung überwiesen. Dort wird er 1935 auf Anordnung des Gesundheitsamtes Magdeburg sterilisiert. Am 25. August 1941 wird er in die Landesheilanstalt Uchtspringe „verlegt“ wo er am 19. Juni 1943 "verstirbt".
Gerhard Nowag
geb.: 02. Oktober 1931 in Görtlitz
Seit dem 29. April 1940 in der Pfeifferschen Stiftung untergebracht, wird er am 01. August 1940 nach Uchtspringe „verlegt“. Von dort wird er am 23. Juni 1941 in die Landesheil- und Pflegeanstalt Bernburg, einer Tötungsanstalt, überwiesen und wahrscheinlich noch am selben Tag in der Gaskammer ermordet.
Johanna Berta Anna Querndt
geb.: 28. März 1907 in Sangerhausen
Am 19. Januar 1931 in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen. Am 17. Juli 1931 auf Bitten der Mutter wieder nach Hause entlassen. Dann nach dem Tod des Vaters am 08. April 1941 erneute Aufnahme in der Stiftung. Am 30. Mai 1941 wird sie in die Landesheilanstalt Uchtspringe „verlegt“. Am 11. Oktober 1942 ist sie tot, ein Opfer der Euthanasie.
Heinrich Hans Reppel
geb.: 03. März 1925 in Halle
Er wird am 30. April 1930 in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen. Am 30. Mai 1941 erfolgt die Verlegung nach Uchtspringe. Am 12. April 1942 stirbt er an "Lungentuberkulose bei Schwachsinn".
Sidonie Gerda Schulze
geb.: 17. November 1922 in Rostock
Am 15. Juni 1928 in die Landesheilanstalt Uchtspringe eingewiesen, ab dem 17. November 1928 in der Pfeifferschen Stiftung. Am 31 März 1941 überstellung in die Landesheilanstalt Haldensleben, von dort am 12. Mai 1941 nach Uchtspringe "verlegt". Am 04. Februar 1942 dort "verstorben".
Elfriede Ida Ulrich
geb.: 21. August 1921 in Schönebeck
Am 23. Februar 1928 in der Pfeifferschen Stiftung aufgenommen. Am 30. Mai 1941 nach Uchtspringe verlegt. Dort verstirbt sie am 18. Juni 1942 an "Siechtum bei Verkrüppelung und Geistesschwäche".
Gustav Heinrich Friedrich Wartenberg
geb.: 02. Februar 1926 in Hohenwarte
Seit dem 26. Oktober 1934 in der Pfeifferschen Stiftung untergebracht, wird er am 30. Mai 1941 nach Uchtspringe „verlegt“. Am 08. August 1941 ist er tot.
Steinverlegeort: Pfeiffersche Stiftungen Magdeburg, Haus Johannesstift, Pfeifferstraße 10
Nach der Pogromnacht am 10. November 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Am 23. Februar 1943 von Magdeburg nach Berlin und von dort am 26. Februar nach Auschwitz deportiert. Dort nach der Ankunft ermordet.
Ruth Henschke geb. Lewin
geb.: 13. August 1899 in Magdeburg
Am 23. Februar 1943 von Magdeburg nach Berlin und von dort am 26. Februar nach Auschwitz deportiert. Dort nach der Ankunft ermordet.
Albert Max Henschke, Schüler
geb.: 18. Januar 1935 in Magdeburg
Am 23. Februar 1943 von Magdeburg nach Berlin und von dort am 26. Februar nach Auschwitz deportiert. Dort nach der Ankunft ermordet.
Steinverlegeort: gegenüber Nordpark, ca. 150 m westlich Einmündung Pfälzer Platz
Am 27. Oktober 1938 verhaftet und in der sogenannten "Polenaktion" am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben und in Benschen (Zbaszym) interniert. Von dort nach Kriegsbeginn in das Ghetto Warschau verschleppt. Dort vermutlich 1941 ermordet.
Khana Zelichower geb. Schwarzbarth, Schneiderin
geb.: 23. Dezember 1887 in Warschau
Am 27. Oktober 1938 verhaftet und in der sogenannten "Polenaktion" am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben und in Benschen (Zbaszym) interniert. Von dort nach Kriegsbeginn in das Ghetto Warschau verschleppt. Dort vermutlich 1940 ermordet.
Tauba Toni (Tova) Zelichower
geb.: 30. August 1914 in Warschau
Am 27. Oktober 1938 verhaftet und in der sogenannten "Polenaktion" am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben und in Benschen (Zbaszym) interniert. Von dort nach Kriegsbeginn in das Ghetto Warschau verschleppt. Dort ermordet.
Nanni Zelichower
geb.: 05. Juni 1920 in Magdeburg
Am 27. Oktober 1938 verhaftet und in der sogenannten "Polenaktion" am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben und in Benschen (Zbaszym) interniert. Von dort nach Kriegsbeginn in das Ghetto Warschau verschleppt. Dort am 29. August 1941 ermordet.
Steinverlegeort: gegenüber Eingang Breiter Weg 111
Am 14. April 1942 in das Ghetto Warschau deportiert und nach dem 22. Juli 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. Dort nach Ankunft sofort ermordet.
Erich Bick,
geb.: 01. Januar 1902 in Sorau/Schlesien
Nach der Flucht nach Holland in Westerbork interniert, September 1942 nach Auschwitz deportiert und nach dem 30. September 1942 dort ermordet.
Regina Bick
geb.: 24. Februar 1934 Grünberg/ Schlesien
Am 14. April 1942 in das Ghetto Warschau deportiert und nach dem 22. Juli 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. Dort nach Ankunft sofort ermordet.
Jenny Korn
geb.: 06. November 1877 in Prondzonna/Pommern
Am 14. April 1942 in das Ghetto Warschau deportiert, von dort wenig später nach Treblinka deportiert und ermordet.
Steinverlegeort: Julius-Bremer-Straße, nahe der Durchfahrt zum Parkhaus Marietta-Gebäude
Am 10. November 1938, nach der Pogromnacht, verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Am 11. Juli 1942 „in den Osten“ deportiert, vermutlich in das Ghetto Lodz (Litzmannstadt). Verbleib unbekannt
Leo Stern, Kaufmann
geb.: 16. Juli 1886 in Heßdorf/Unterfranken
Am 10. November 1938, nach der Pogromnacht, verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Am 11. Juli 1942 „in den Osten“ deportiert, vermutlich in das Ghetto Lodz (Litzmannstadt), Verbleib unbekannt.
Marie Stern geb. Hammelburger
geb.: 23. April 1897 in Niederwerrn/Franken
Am 11. Juli 1942 „in den Osten“ deportiert, vermutlich in das Ghetto Lodz (Litzmannstadt), Verbleib unbekannt.
Steinverlegeort: Ernst-Reuter-Allee Richtung Strombrücke, am Fußweg zum Johannisberg
1937 verhaftet und im KZ Lichtenburg eingesperrt. Am 16. September 1937 in das KZ Buchenwald verlegt, von dort am 17. Oktober 1938 in das KZ Mauthausen. Am 08. Mai 1939 Verlegung in das KZ Dachau und am 02. September wieder nach Mauthausen. Dort am 28. Januar 1940 verstorben. Todesursache: "Arterienverkalkung und Gehirnschlag".
Steinverlegeort: nahe Ecke Ulrichsplatz, gegenüber Krügerbrücke 6
Am 25.August 1934 verhaftet und zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Am 26. Januar 1939 erneut verhaftet und nach §175 am 09. Januar 1939 zunächst zu acht Monaten Gefängnis, am 15. Juni 1939 nochmals, diesmal nach §175a, zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Am 13. Februar 1939 Verlegung in das Strafgefangenenlager Oberlangen im Emsland. Nach Strafende im November 1940 in Schutzhaft genommen und in das KZ Sachsenhausen überstellt. Dort am 26. Januar 1941 an "Herzversagen" gestorben.
geb.: 11. Dezember 1874 in Kalusz (Galizien/heute Ukraine)
Am 02. Dezember 1942 nach Theresienstadt, von dort am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert
Samuel Siegmund Torker, Kaufmann
geb.: 1. Juli 1901 in Kalusz (Galizien/heute Ukraine)
Am 28. Oktober 1938 während der Polenaktion verhaftet, nach Polen abgeschoben und in Bentschen interniert. 1939 nach Magdeburg zurückgekehrt, im selben Jahr Flucht nach Lettland. Dort nach der deutschen Besetzung durch die Wehrmacht wahrscheinlich ermordet.
Nechuma Mamcia Torker geb. Kettler
geb.: 23. Februar 1907
1939 Flucht nach Lettland. Dort nach der deutschen Besetzung durch die Wehrmacht wahrscheinlich ermordet.
Manfred Kalman Torker
geb.: 23. Februar 1930 in Magdeburg
1939 Flucht nach Lettland. Dort nach der deutschen Besetzung durch die Wehrmacht wahrscheinlich ermordet.
Naphtule Nathan Torker, Kaufmann
geb.: 19. November 1905 in Kalusz (Galizien/ heute Ukraine)
Am 28. Oktober 1938 während der Polenaktion verhaftet, nach Polen abgeschoben und in Bentschen interniert. 1939 nach Magdeburg zurückgekehrt, im selben Jahr Flucht nach Polen.
Anna Udel Torker geb. Schipper
geb.: 10. Mai 1907 in Zolynia/Polen
1939 Flucht nach Polen.
Malka Mali Torker
geb.: 04. Oktober 1932 in Magdeburg
1939 Flucht nach Polen.
Rita Rifka Torker
geb.: 07. Februar 1935 in Magdeburg
1939 Flucht nach Polen.
Steinverlegeort: Rogätzer Straße, zwischen Tagungszentrum und Feuerwehr
Am 11. Juni 1938 verhaftet und am 14. Juni in das KZ Buchenwald verschleppt, dort am 20. Dezember 1938 angeblich an Darmkrebs "verstorben".
Rosa Blumberg geb. Heynemann
geb.: 20. April 1892 in Magdeburg
Am 26. Februar 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort nach der Ankunft ermordet.
Ruth Blumberg, xxx,
geb.: 30. Juni 1921 in Magdeburg
Am 26. Februar 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort nach der Ankunft ermordet.
Franz Blumberg, xxx,
geb.: 03. Juni 1923 in Wolfen
1940 verhaftet und in Watenstedt-Hallendorf (Salzgitter) im Arbeitserziehungslager zur Zwangsarbeit eingesetzt. Dort am 16.Februar 1943 angeblich nach einem Herzschlag verstorben.
Am 10. November 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Am 14.April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert, von dort im Juli 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet.
Johanna Heinemann geb. Wolfsohn
geb.: 14. März 1891 in Prenzlau
Am 14.April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert, von dort im Juli 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet.
Exil in den Niederlanden, am 07. Juni 1944 in Westerbork interniert, am 03. September 1944 nach Auschwitz deportiert und dort am 06. September 1944 ermordet.
Elisabeth Amalia Frank geb. Feder
geb.: 04. November 1889 in Palermo
Nach Deportationsbefehl im April 1942 Schein-Suicid, danach untergetaucht und Flucht in die Schweiz. Dort den Krieg überlebt und 1955 in Neuchatel verstorben.
Ursula Irmgard Frank, Hausangestellte
geb.: 20. März 1917 in Magdeburg
Am 09. Februar 1938 Flucht nach Enschede/Niederlande, ab 1939 in Amsterdam, von dort am 14. Juli 1942 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Am 18. August 1942 in Auschwitz ermordet.
1942 oder 1943 verhaftet und spätestens ab 1943 von der Gestapo im „Arbeitserziehungslager“/ Lager 21 in Watenstedt-Hallendorf bei Salzgitter zur Zwangsarbeit eingesetzt, wo er am 12.Mai 1943 an „Herzschwäche“ stirbt.
deportiert von Berlin am 29.Oktober 1942 in das Ghetto Theresienstadt, ermordet am 1. Januar 1943.
Recha Herzberg geb. Rosenbaum
geb.: 28.Dezember 1880 in Dirschau/Westpreußen (heute Tczew, Polen)
Am 29.Oktober 1942 von Berlin in das Altersghetto Theresienstadt deportiert und von dort am 09. Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Am 4. August 1936 zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, am 21. September 1937 noch einmal zu sieben Jahren Zuchthaus, am 10. Juli 1942 an die Gestapo Magdeburg „zwecks Evakuierung“ überstellt, am 11. Juli 1942 „in den Osten“ deportiert, vermutlich nach Auschwitz oder in das Ghetto Litzmannstadt.
Selma Schmulewitz geborene Dalberg
geb.: 28. Juli 1877 in Niedermarsberg (Hessen)
flieht 1936 nach London, stirbt dort am 12.September 1941.
Herbert Schmulewitz
geb.: 28.Februar 1920 in Magdeburg
emigriert 1933/34 nach England, Suizid am 28. Juni 1936 in London
Am 17. Juni 1938 inhaftiert und in das KZ Sachsenhausen verschleppt, am 22. Oktober 1942 in das KZ Auschwitz-Monowitz deportiert und dort am 21. September 1943 ermordet.
geb.: 30.April 1894 in Stegers im Kreis Schlochau/Westpreußen
Im Februar 1939 in Magdeburg von der Polizei verhaftet und am 15.
März 1939 in das Gefängnis Magdeburg zunächst in Untersuchungshaft
wegen Verstoßes gegen §175 StGB eingeliefert.
Vom Landgericht Magdeburg wird er zu drei Jahren Zuchthaus, vermutlich aufgrund §175a StGB (erschwerter Fall), verurteilt und am 21. Dezember 1939 in das Zuchthaus Coswig in Anhalt transportiert. Am 16. April 1942 wird er in das KZ Buchenwald eingeliefert; er erhält die Nummer „1.646 Homosexueller“. Nach einem Vierteljahr wird er am 06. Juli 1942 in das KZ Dachau transportiert, wo er am darauffolgenden Tag ankommt und die Nummer 31.020 als Homosexueller erhält. Am 12. Oktober 1942 wird er von Dachau aus auf einen „Invalidentransport“ mit unbekanntem Ziel geschickt. Es gibt solche Transporte für nicht mehr arbeitsfähige und kranke Häftlinge z.B. von Dachau in das Schloss Hartheim, wo die Häftlinge vergast werden. Seine nachfolgenden Todesdaten sind zumindest unsicher, wenn nicht gar gefälscht, um die Mörder zu schützen. Er stirbt angeblich am 20. November 1942 im KZ Dachau an Verdauungsproblemen im Alter von 48 Jahren.
Verhaftungen am 27. Mai 1937 und am 1. September 1938, zunächst Gefängnis Magdeburg, nach der 2. Verhaftung Strafarbeit im Moor im Emsland; Strafgefangenlager Rodgau; KZ Buchenwald. Ermordet dort am 11. April 1942.